Eine Wärmepumpe an einer Hauswand

Amortisation einer Wärmepumpe berechnen – so geht’s!

31.07.2023 Lesezeit: 5 min Energiemarkt

Ab wann lohnt sich eine Wärmepumpe? Mit den wichtigsten Eckdaten lässt sich die Amortisation einer Wärmepumpe selbst berechnen. Wir zeigen, wie es geht!

Amortisation einer Wärmepumpe – was bedeutet das?

Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe gibt an, ab wann sich die Investition in eine Wärmepumpenheizung lohnt. Die Einsparungen durch die Wärmepumpe haben nach einem bestimmten Zeitraum ihre Anschaffungskosten ausgeglichen. Je kürzer die Amortisationszeit, desto eher rentiert sich eine Wärmepumpe. Wie lange es dauert, bis sich eine Wärmepumpenheizung rechnet, ist von mehreren individuellen Faktoren abhängig.

Amortisationszeit: Wann rechnet sich eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe amortisiert sich in der Regel in 15 bis 20 Jahren. Folgende Faktoren haben auf die individuelle Amortisationszeit der eigenen Wärmepumpe Einfluss:

Investitionskosten der Wärmepumpe und Förderungen

Die Gesamtkosten für Wärmepumpenheizungen – Anschaffung, Installation und Erschließung der Wärmequelle – liegen bei 25.000 bis 50.000 Euro. Luft-Wasser-Wärmepumpen und Erdwärmepumpen mit Kollektoren sind günstigere Heizsysteme. Erdwärmepumpen mit Sonden und Wasser-Wasser-Wärmepumpen können insgesamt bis zu 50.000 Euro kosten, da die Bohrungen aufwendiger sind.

Für Wärmepumpen gibt es momentan umfangreiche Förderungen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beträgt maximal 35 Prozent. Der Austausch einer Ölheizung wird mit weiteren zehn Prozent gefördert, dazu gibt es eventuell einen iSFP-Bonus von fünf Prozent. Diese Zuschüsse lassen sich mit regionalen Förderprogrammen kombinieren. In Berlin sind für Wärmepumpen so Förderungen von bis zu 60 Prozent möglich. Im Rahmen unseres Angebots GASAG | Wärmepumpe kümmern wir uns um die Förderung für die Wärmepumpenheizung. Klar: Je höher die Förderung, desto früher amortisiert sich eine Wärmepumpe.

Effizienz der Wärmepumpe

Wie effizient eine Wärmepumpe ist, lässt sich mit der Jahresarbeitszahl (JAZ) bestimmen. Die gibt den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe an. Die JAZ liegt zwischen 1 bis 5 und zeigt an, wie viele Einheiten Wärme die Heizung mit einer eingesetzten Einheit Energie im Jahr durchschnittlich erzeugt. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ von 3 gibt also pro Kilowattstunde (kWh) Strom im Schnitt 3 kWh Wärme ab. Dabei handelt es sich um einen unter Laborbedingungen ermittelten Richtwert. Die tatsächliche Jahresarbeitszahl hängt von den individuellen Bedingungen in einem Gebäude und dem Nutzungsverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner ab. Sie lässt sich erst genau bestimmen, wenn die Wärmepumpe etwa ein Jahr im Haus gelaufen ist.

Wärmebedarf des Hauses

Auch der individuelle Wärmebedarf eines Hauses wirkt sich auf die Amortisationszeit einer Wärmepumpe aus. Neuere Gebäude oder energetisch sanierte Altbauten mit einer hohen Energieeffizienz sind schneller warm und halten die Wärme länger im Inneren. Die Wärmepumpe verbraucht so weniger Strom zum Beheizen des Gebäudes; entsprechend niedriger sind die Betriebskosten der Wärmepumpenheizung, die in die Amortisationsrechnung miteinfließen.

Strompreis

Der Strompreis beeinflusst ebenso die Zeit, die eine Wärmepumpe braucht, bis sie sich rechnet. Bei einem niedrigen Strompreis rentiert sich die Wärmepumpenheizung schneller. Steigt der Strompreis, verlängert sich auch die Amortisationszeit der Wärmepumpe. Für Wärmepumpenheizungen gibt es spezielle Heizstromtarife mit günstigeren Arbeitspreisen. Mit unserem Tarif GASAG | STROM Wärmepumpe läuft die Wärmepumpe nicht nur günstiger, sondern sie wird auch mit Ökostrom betrieben und ist damit CO2-neutral.

Amortisation einer Wärmepumpe berechnen

Wer seine Ölheizung oder Gasheizung gegen eine neue Wärmepumpe austauschen möchte, will genauer wissen, wie lange es dauert, bis die Wärmepumpe sich amortisiert hat. Mit dieser Formel lässt sich die individuelle Amortisationszeit berechnen:

Amortisationszeit = (Investitionskosten – Fördersumme) / (Heizkosten vor Austausch – Heizkosten nach Austausch)

Wir rechnen das am Beispiel eines 100 Quadratmeter großen Einfamilienhauses mit einer durchschnittlichen Wärmedämmung durch. Ein darin lebender Drei-Personen-Haushalt entscheidet sich für eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Gesamtkosten dafür betragen 30.000 Euro. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Einfamilienhauses bekommen eine Förderung von 50 Prozent, weil sie ihre alte Ölheizung ausbauen. Für einen Wärmebedarf von 16.000 kWh beliefen sich die jährlichen Heizkosten mit der alten ölbetriebenen Heizungsanlage auf 2.560 Euro. Die neue Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3 läuft mit Heizstrom aus einem Wärmepumpentarif, in dem die kWh 0,30 Euro kostet. Das wird sich mit 1.590 Euro auf die Heizkostenabrechnung niederschlagen. Die Berechnung der Amortisationszeit mittels der Formel sieht demnach so aus:

(30.000 – 15.000) / (2.560 – 1.590) = 15,46 Jahre

Die Wärmepumpe amortisiert sich bei unserem Beispielhaushalt also schon nach gut 15 Jahren.

Amortisationszeit verkürzen: Wärmepumpe plus Photovoltaik-Anlage

Wird die Wärmepumpenheizung mit einer Photovoltaik-Anlage kombiniert, verkürzt sich ihre Amortisationszeit. Denn die Wärmepumpe kann mit dem auf dem eigenen Dach erzeugten Solarstrom günstig Heizwärme bereitstellen. Die Einspeisevergütung beträgt je nach PV-Anlage nur etwa sechs bis neun Cent pro kWh, während der Heizstrom um die 30 Cent kostet. Nutzt die Wärmepumpe überschüssigen Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage statt gekauftem Heizstrom, reduzieren sich die Betriebskosten einer Wärmepumpenheizung also enorm. Das verkürzt die Amortisationszeit.

Wärmepumpe mieten ohne Anfangsinvestition

Es ist auch ohne Anfangsinvestition möglich, das eigene Haus mit einer Wärmepumpe umweltfreundlich zu beheizen. Denn eine Wärmepumpenheizung lässt sich mieten. Mit GASAG | WÄRME Heizkomfort kümmern wir uns um Anschaffung, Einbau und Wartung einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe im Haus. Dafür wird ein monatlicher Grundpreis fällig. Die Energie, die die Wärmepumpe verbraucht, wird über einen Arbeitspreis abgerechnet. Eigentlich wie bei üblichen Energielieferverträgen – nur grün!

Amortisation einer Wärmepumpe – wichtige Fragen schnell beantwortet

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

In der Regel lohnt sich eine Wärmepumpe nach 15 bis 20 Jahren wirtschaftlich. Dann hat sie ihre Anschaffungskosten eingespielt. Faktoren wie Anschaffungskosten, Energieeffizienz und Heizbedarf des Gebäudes beeinflussen die individuelle Amortisationszeit. Förderungen verkürzen die Amortisationsdauer bei Wärmepumpen. Für die Umwelt lohnt sich eine Wärmepumpe übrigens immer: Denn sie ist nicht auf fossile Energieträger angewiesen und produziert saubere Wärme.

Ab wann ist eine Wärmepumpe wirtschaftlich?

Eine Wärmepumpe ist in der Regel nach 15 bis 20 Jahren wirtschaftlich. Nach diesem Zeitraum hat sie die Kosten für Anschaffung, Installation und Erschließung der Wärmequelle eingespielt. Die Höhe der Kosten, der Wärmebedarf und andere individuelle Faktoren verkürzen oder verlängern die Amortisationszeit einer Wärmepumpe.