
Flatterstrom: Ursachen, Auswirkungen und Lösungsstrategien.
Flatterstrom ist eine Herausforderung für die Energiewende, da er die Netzstabilität beeinflusst. Wie er entsteht, welche Folgen er hat und wie er vermieden werden kann, zeigen wir in diesem Artikel.
Was ist Flatterstrom?
Flatterstrom, auch als Zappelstrom bekannt, bezeichnet Schwankungen in der Stromerzeugung, die vor allem bei regenerativen Energien auftreten. Insbesondere Wind- und Sonnenenergie sind wetterabhängig, wodurch es zu starken Einspeisungsschwankungen kommt. Diese Volatilität kann das Stromnetz belasten und die Versorgungssicherheit gefährden.
Auswirkungen von Flatterstrom auf das Stromnetz
Die Netzstabilität hängt davon ab, dass Einspeisung und Verbrauch stets im Gleichgewicht sind. Flatterstrom kann dazu führen, dass entweder zu viel oder zu wenig Energie im Netz vorhanden ist. Das erhöht die Notwendigkeit von Ausgleichsmaßnahmen wie dem Einsatz von Regelenergie oder der kurzfristigen Aktivierung von Kraftwerken mit konventionellen Energien. Ohne diese Maßnahmen drohen Frequenzabweichungen und im Extremfall Stromausfälle.
Strategien zur Vermeidung von Flatterstrom
Um Flatterstrom zu minimieren, gibt es einige verschiedene Maßnahmen, die wir im Folgenden zeigen.
Speichertechnologien: Energie zwischenspeichern
Überschüssiger Strom kann gespeichert und bei Bedarf genutzt werden, um Flatterstrom auszugleichen. Batteriespeicher ermöglichen eine kurzfristige Stabilisierung, während Pumpspeicherkraftwerke große Energiemengen speichern. Zukunftstechnologien wie die Wasserstoffspeicherung könnten langfristige Lösungen bieten.
Flexibilisierung des Verbrauchs: Strom gezielt nutzen
Durch Lastmanagement in der Industrie und intelligente Steuerungssysteme können Verbrauch und Erzeugung besser aufeinander abgestimmt werden. Dynamische Stromtarife motivieren Verbraucher, Strom dann zu nutzen, wenn erneuerbare Energien in großen Mengen verfügbar sind. Dadurch lässt sich die Entstehung von Flatterstrom weiter verringern. Das Prinzip: Ist viel Strom im Netz, sinken die Preise und der Strom wird gezielt verbraucht. Ist weniger Strom im Netz, steigt wer Preis und gewisse steuerbare Verbraucher beziehen keinen Strom.
Diversifizierung der Energiequellen: Schwankungen reduzieren
Eine Kombination verschiedener Energiequellen gleicht Flatterstrom aus. Solar- und Windenergie ergänzen sich gut, während Wasserkraft und Bioenergie gezielt zur Netzstabilität beitragen können.
Rolle von Biomasse bei der Stabilisierung des Stromnetzes
Biomasse ist eine der wenigen erneuerbaren Energiequellen, die flexibel einsetzbar ist und dadurch helfen kann, Flatterstrom zu vermeiden. Während Wind- und Solarstrom stark von Wetter und Tageszeit abhängen, kann Biomasse unabhängig von äußeren Bedingungen genutzt werden. Das macht sie zu einer wichtigen Säule für die Netzstabilität.
Flexibilität durch bedarfsgerechte Einspeisung
Anders als Wind- oder Photovoltaikanlagen, die ihren Strom direkt einspeisen, können Biomassekraftwerke gezielt dann betrieben werden, wenn der Strombedarf hoch ist oder andere erneuerbare Quellen nicht ausreichend Energie liefern. Diese steuerbare Einspeisung hilft, Netzschwankungen auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu verbessern. Dadurch trägt Biomasse maßgeblich dazu bei, Flatterstrom zu reduzieren.
Biomasse in Dunkelflauten
Besonders während einer sogenannten Dunkelflaute – ein Zeitraum mit wenig Wind und kaum Sonnenlicht – spielt Biomasse eine essenzielle Rolle. Während in solchen Phasen Batteriespeicher oft nicht ausreichen, können Biomassekraftwerke zuverlässig klimafreundlichen Strom erzeugen. Diese Eigenschaft macht Biomasse zu einer wichtigen Lösung gegen Flatterstrom.
Beitrag zur Sektorenkopplung
Neben der Stromerzeugung kann Biomasse auch Wärme bereitstellen, beispielsweise für Nahwärmenetze oder industrielle Prozesse. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird Biomasse besonders effizient genutzt, indem gleichzeitig Strom und nutzbare Wärme produziert werden. Dadurch kann auch in Phasen hoher Stromnachfrage flexibel auf Flatterstrom reagiert werden.
Dank ihrer Flexibilität und Speicherfähigkeit trägt Biomasse entscheidend zur Stabilität des Stromnetzes bei und unterstützt die Integration volatiler erneuerbarer Energien.
FAQs zum Thema Flatterstrom
Was ist Zappelstrom?
Zappelstrom ist ein Synonym für Flatterstrom und beschreibt die unregelmäßige Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie. Diese Schwankungen können die Netzstabilität beeinträchtigen und erfordern spezielle Maßnahmen zur Regulierung.
Welche Rolle spielen Batteriespeicher bei der Vermeidung von Flatterstrom?
Batteriespeicher speichern überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen und geben sie bei Bedarf wieder ab. Dadurch helfen sie, Schwankungen auszugleichen und die Netzstabilität zu verbessern.
Wie kann die Stromnachfrage an die Einspeisung angepasst werden?
Durch Lastmanagement und intelligente Steuerungssysteme kann der Stromverbrauch an die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien angepasst werden. Beispielsweise können industrielle Verbraucher Strom dann nutzen, wenn besonders viel erneuerbare Energie im Netz ist.