Was ist eigentlich der Stromsee?
Der Stromsee – was ist das? Wie funktioniert er? Und wie können wir ihn durch Ökostrom grüner machen? So geht’s!
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eigentlich der Stromsee?
- Das Modell Stromsee
- So funktioniert der Stromsee
- Grünstrom oder Graustrom – auf die Farbe kommt’s an
- Und was ist mit Ökostrom im Stromsee?
- Wie ist aktuell das Verhältnis von Ökostrom und grauem Strom im Stromsee?
- Das kommt in der Steckdose zu Hause an
- Was tun, damit der Stromsee grüner wird?
- Die Vorteile von Ökostrom auf einen Blick
- Ist Ökostrom nicht teurer?
- Grün, grüner, am grünsten
Was ist eigentlich der Stromsee?
Reiner Ökostrom direkt aus der Steckdose für alle – noch ist das Zukunftsvision. Doch wir haben es in der Hand, das zu ermöglichen: Wir können den Stromsee beeinflussen. Aber was ist der Stromsee? Wie funktioniert er? Und vor allem: Wie können wir ihn grüner machen?
Das Modell Stromsee
Der Strom in Deutschland fließt durch ein allgemeines Stromnetz. Dieses Netz verbindet Stromproduzenten, also Kraftwerke, mit Stromverbrauchern – Haushalten, Unternehmen, Industrie. Es stellt eine Art Sammelbecken dar, in das Strom aus vielen verschiedenen Quellen fließt. Das lässt sich am besten mit einem See vergleichen, deshalb „Stromsee“.
So funktioniert der Stromsee
Alle Arten von Kraftwerken speisen den Strom, den sie produzieren, in den Stromsee ein: Atom- und Kohlekraftwerke führen dem See Graustrom zu. Anlagen für regenerative Energien wie Wasserkraftwerke oder Windkraftanlagen leiten Ökostrom ein. Auch Privatpersonen können den Strom ihrer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach, den sie nicht selbst verbrauchen, ins allgemeine Stromnetz einspeisen. Auf der anderen Seite befinden sich die Stromverbraucherinnen und -verbraucher: Sie entnehmen Strom aus dem Stromsee, wenn sie das Licht, die Kaffeemaschine oder den Computer anschalten.
Auch Gewerbe- und Industriebetriebe holen sich Strom aus dem Stromsee, um Büros und Läden zu betreiben und Waren zu produzieren. Strom kann momentan noch nicht in ausreichend großen Mengen gespeichert werden. Deshalb muss die Menge an Strom, die wir verbrauchen, direkt wieder ins Stromnetz eingeleitet werden. Der Strom im Stromsee bleibt so konstant auf demselben Niveau, und zwar auf der Netzfrequenz 50 Hertz – die steht für den gleichbleibenden Pegel. So ist sichergestellt, dass alle jederzeit Strom haben und niemand auf den Kaffee am Morgen oder die Serie am Abend verzichten muss.
Grünstrom oder Graustrom – auf die Farbe kommt’s an
Ökostrom wird zu 100 Prozen aus natürlichen Energiequellen wie Wasser, Wind, Sonne und Biomasse gewonnen. Deshalb heißt er auch grüner Strom, Grünstrom oder Naturstrom. Regenerative Energiequellen wachsen in kürzester Zeit nach und die Erzeugung von Ökostrom ist klimafreundlich – grüner geht es nicht. Als Graustrom wird Strom unbekannter Herkunft bezeichnet. Meist stammt er aus Atomkraft oder fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Erdöl und Kohle.
Und was ist mit Ökostrom im Stromsee?
Der Strom aus den verschiedenen Kraftwerken in Deutschland wird in das allgemeine Stromnetz eingespeist und vermischt sich dort zu einem Strommix. Dazu kommt aus anderen Ländern importierter Grau- und Grünstrom. Im Stromsee befindet sich also immer eine Mischung aus Ökostrom und Graustrom.
Wie ist aktuell das Verhältnis von Ökostrom und grauem Strom im Stromsee?
Der Anteil der regenerativen Energien erreichte 2020 bei der Nettostromerzeugung 50,5 Prozent. Damit hat Ökostrom zum ersten Mal den Graustrom überholt! Im Jahr zuvor lag der Ökostrom-Anteil noch bei 46 Prozent. Der Strommix in Deutschland wird also immer grüner. Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ist Windkraft mit 27 Prozent die wichtigste Energiequelle unter den Erneuerbaren. Es folgen Solarenergie mit 10,5 Prozent, Biomasse mit 9,3 Prozent und Wasserkraft mit 3,7 Prozent.
Das kommt in der Steckdose zu Hause an
Der Strom, der via Steckdose zu Hause alles am Laufen hält, entspricht der aktuellen Strommischung im Stromsee. Wer sich für echten Ökostrom entscheidet, bekommt nicht sofort 100 Prozent Ökostrom in die Wohnung geliefert, da es kein eigenes landesweites Stromnetz für Ökostrom gibt. Hier ist langfristiges Denken gefragt.
Was tun, damit der Stromsee grüner wird?
Die gute Nachricht ist nämlich: Jeder und jede kann aktiv etwas dafür tun, dass der Stromsee grüner wird. Und zwar ganz einfach mit dem Wechsel zu Ökostrom. Denn für jede verbrauchte Kilowattstunde in einem Ökostrom-Tarif wird eine Kilowattstunde Ökostrom aus regenerativen Anlagen in unser Stromnetz eingespeist. Damit erhöht sich der Anteil an Grünstrom im Stromsee, während der Anteil an Graustrom sinkt. Logisch: Je größer die Ökostrom Community wird, desto mehr Ökostrom fließt in den Stromsee. So wird der Stromsee Tropfen für Tropfen grüner und sauberer. Und aus der Steckdose kommt immer mehr Ökostrom – und zwar in allen Haushalten.
Die Vorteile von Ökostrom auf einen Blick
- Regenerative Energiequellen wie Wasser, Wind und Sonne sind fast unbegrenzt verfügbar und erneuern sich selbst. Damit eignen sie sich perfekt für die Energiegewinnung der Zukunft.
- Je mehr regenerative Energien für die Stromerzeugung genutzt werden, desto weniger fossile Energien werden verbraucht. So bleiben uns wertvolle Ressourcen erhalten.
- Ökostrom wird klimafreundlich produziert. Bei der Herstellung entsteht kein CO2 – das ist gut für die Umwelt.
- Ökostrom leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Denn zertifizierte Ökostrom-Anbieter fördern den Ausbau erneuerbarer Energien durch Investitionen in ökologische Anlagen.
Ist Ökostrom nicht teurer?
Nein, Ökostrom ist heute durchschnittlich nicht mehr teurer als konventioneller Strom. Und er wird immer günstiger. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Anlagen für regenerative Energien zunehmend effizienter werden. Auch für die Gesellschaft ist Ökostrom preiswerter als konventionell erzeugter Strom. Denn es fallen keine hohen Folgekosten zum Beispiel für die Endlagerung von Atommüll an. Und für unsere Umwelt ist der Wert von Ökostrom sowieso unbezahlbar.
Grün, grüner, am grünsten
Auch wenn nicht gleich reiner Ökostrom zu Hause ankommt – mit dem Umstieg auf Ökostrom kann jeder aktiv etwas tun, um den Stromsee grüner zu machen. Und nicht nur das: Qualitätslabel wie RenewablePlus vom TÜV Rheinland garantieren, dass Energiedienstleister wie GASAG in den Ausbau regenerativer Anlagen investieren. Damit wird die Energiewende nachhaltig gefördert und die Umwelt geschont. So kommen wir unseren Klimazielen Stück für Stück näher. Also: Alle zusammen für einen grüneren Stromsee!