Heizung selbst entlüften.
So gehen Sie vor
Warum ist es wichtig, die Heizung zu entlüften und wie funktioniert das im Einzelnen? Mit unserer Anleitung gelingt die Entlüftung der Heizung im Handumdrehen.
Wann sollte man die Heizung entlüften?
Man sollte die Heizung prophylaktisch zu Beginn der Heizperiode im Oktober entlüften. Denn das Einzige, was Sie von Ihren Heizkörpern mitbekommen sollten, ist wohlige Wärme zur richtigen Zeit. Auch zwischendurch kann die Entlüftung der Heizung sinnvoll sein. Nämlich immer dann, wenn Sie das Heizwasser gluckern hören oder die Heizkörper nicht richtig warm werden. Das sind eindeutige Zeichen dafür, dass sich Luft im Heizkreis gesammelt hat und das Wasser nicht mehr optimal zirkulieren kann.
Die Folge: Obwohl das Ventil voll aufgedreht ist, wird der Heizkörper nur noch lauwarm oder bekommt überhaupt keine Wärme mehr. Die Heizung arbeitet selbstverständlich trotzdem und verbraucht dabei unnötig Energie, doch Ihnen kommt davon kaum etwas zugute. Deshalb ist es sinnvoll, die Entlüftung der Heizung zu Beginn der Heizperiode und anschließend nach Bedarf durchzuführen. So kann Ihr Heizsystem effizient arbeiten. Das ist gut für Sie, gut für die Umwelt und gut für Ihr Portemonnaie.
Anleitung: Entlüftung der Heizung in 5 Schritten
Die Entlüftung der Heizung können Sie ganz leicht selbst durchführen. Dazu benötigen Sie bloß einen Entlüftungsschlüssel, einen kleinen Eimer und einen Lappen. Den Entlüftungsschlüssel bekommen Sie günstig im Baumarkt, Sanitärgeschäft oder bei einem Heizungsfachbetrieb. Sie haben alles parat? Dann können Sie die Heizung entlüften. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
Schritt 1: Umwälzpumpe abschalten, Heizkörper aufdrehen
Wenn Sie Zugang zur Heizanlage haben, schalten Sie zunächst die Umwälzpumpe ab. Alternativ können Sie auch das gesamte Heizsystem ausschalten. Dadurch wird während der Entlüftung kein Wasser durch die Heizkreise gepumpt. Drehen Sie die Heizkörper danach auf höchste Stufe und warten Sie anschließend rund 45 Minuten, damit sich die Luft in den Heizkörpern sammeln und abkühlen kann.
Schritt 2: Von unten nach oben arbeiten
Nach der Wartezeit beginnen Sie mit der Entlüftung der Heizung. Wenn sich Ihr Zuhause über mehrere Etagen erstreckt, beginnen Sie ganz unten mit dem ersten Heizkörper und arbeiten sich anschließend nach oben vor.
Schritt 3: Entlüftungsventil am Heizkörper öffnen
Das Entlüftungsventil befindet sich oben am Heizkörper, meist auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostatventils. Halten Sie den Eimer unter das Entlüftungsventil, um gleich austretendes Wasser aufzufangen. Vorsicht: Luft und Wasser aus dem Heizkörper können eventuell noch heiß sein.
Verwenden Sie nun den Entlüftungsschlüssel und öffnen Sie das Entlüftungsventil behutsam. Eine Viertel- oder halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn sind häufig genug für die Entlüftung der Heizung. Sie hören ein Zischen, wenn die Luft aus dem Heizkörper entweicht.
Schritt 4: Entlüftungsventil wieder schließen
Sobald nur noch Wasser aus dem Heizkörper austritt, ist die Entlüftung erledigt. Schließen Sie das Entlüftungsventil dann wieder genauso vorsichtig, wie Sie es geöffnet haben, und trocknen Sie die Restfeuchte mit dem Lappen ab. Wiederholen Sie dieses Vorgehen bei allen übrigen Heizkörpern.
Schritt 5: Heizung in Betrieb nehmen und System prüfen
Vergessen Sie nach getaner Arbeit nicht, die Heizung oder Umwälzpumpe wieder einzuschalten. Überprüfen Sie dabei auch den Systemdruck am Manometer. Wenn viel Wasser aus den Heizkörpern ausgetreten ist, kann es notwendig sein, Heizwasser nachzufüllen. Lassen Sie die Heizung etwa für eine Stunde laufen und kontrollieren Sie, ob sich im am weitesten entfernten Heizkörper noch Luft befindet. Tritt dort nur noch Wasser aus, ist die Entlüftung der Heizung erfolgreich abgeschlossen.
Entlüftung der Heizung im Mehrfamilienhaus
Sie haben keinen Zugang zum Heizsystem oder können die Umwälzpumpe im Mehrfamilienhaus nicht einfach abschalten? Kein Problem. In diesem Fall drehen Sie in der Wohnung alle Heizkörperventile zu. Beginnen Sie dann mit Schritt 3 unserer Anleitung. Beachten Sie dabei, dass sowohl Luft als auch Heizwasser noch sehr heiß sein können und halten Sie ausreichend Abstand.
Schon gewusst?
Als Mieterin oder Mieter sind Sie dazu berechtigt, die Heizung zu entlüften. Alle weiteren Maßnahmen zur Wartung und Instandhaltung liegen allerdings bei den Vermieterinnen und Vermietern. Falls die Entlüftung der Heizung in Ihrem Fall also nicht den gewünschten Effekt erzielt, informieren Sie Ihre Hausverwaltung, damit diese einen Fachbetrieb beauftragen kann.
Was Sie zusätzlich zur Entlüftung der Heizung tun können
Wenn die Entlüftung der Heizung erfolgreich war, aber die Heizkörper trotzdem nur ungleichmäßig warm werden, kann auch ein sogenannter hydraulischer Abgleich helfen. Dabei stellen Fachleute das Heizsystem, die Wasserströme durch das Leitungssystem sowie die Förderleistung der Umwälzpumpe so ein, dass jeder Heizkörper optimal mit Wärme versorgt wird.
Staatliche Förderung möglich
Ein hydraulischer Abgleich erhöht die Energieeffizienz Ihres gesamten Heizsystems und wird als Einzelmaßnahme zur Heizungsoptimierung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) staatlich gefördert.
Noch effizienter heizen und Energie sparen
Die Entlüftung der Heizung gehört zu den grundlegenden Möglichkeiten, um effizient zu heizen. Wenn Sie noch mehr Energie sparen und damit ihren CO2-Fußabdruck reduzieren möchten, gelingt dies mit 10 einfachen Tipps. Oder ist Ihr Heizsystem bereits in die Jahre gekommen? Dann ab zu unserer Übersicht über aktuelle Heizsysteme. Oft ist eine Modernisierung sinnvoll und sogar ohne hohe Investitionskosten möglich – zum Beispiel mit GASAG | WÄRME Heizkomfort.