Der durchschnittliche Gasverbrauch in einer Wohnung.
Wie viel Gas wird in einer Wohnung eigentlich im Durchschnitt verbraucht? Welcher Gasverbrauch ist für welche Wohnungsgröße normal? Und wie lässt er sich senken? Hier gibt es nicht nur Antworten, sondern auch hilfreiche Tipps zum Energiesparen.
Inhaltsverzeichnis
Durchschnittlicher Gasverbrauch einer Wohnung im Jahr
Wie hoch der Gasverbrauch in einer Wohnung im Jahr ist, wird vor allem von der Wohnfläche bestimmt. Je größer die Wohnung, desto höher ist der Gasverbrauch. Ein guter Richtwert sind 140 Kilowattstunden Gas pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser. Für eine 90-Quadratmeter-Wohnung liegt der durchschnittliche jährliche Gasverbrauch also bei 12.600 Kilowattstunden. Neben der Größe der Eigentums- oder Mietwohnung gibt es noch weitere Faktoren, die den Gasverbrauch beeinflussen:
- Wie viele Personen leben zusammen
- Wie ist der energetische Sanierungsstand des Wohngebäudes
- Wie liegt die Wohnung darin?
- Wie geht jede und jeder Einzelne mit Energie um?
Durchschnittlicher jährlicher Gasverbrauch einer Wohnung in der Übersicht | |
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Wohnfläche | Jährlicher Gasverbrauch im Durchschnitt |
40 m2 | 5.600 kWh |
50 m2 | 7.000 kWh |
60 m2 | 8.400 kWh |
70 m2 | 9.800 kWh |
80 m2 | 11.200 kWh |
90 m2 | 12.600 kWh |
100 m2 | 14.000 kWh |
120 m2 | 18.000 kWh |
140 m2 | 21.000 kWh |
Entscheidend: Größe der Wohnung und Anzahl der Personen im Haushalt
Ob ein 1-Personen-Haushalt in einer Wohnung mit 100 Quadratmetern lebt, ob zwei Personen oder sogar eine Familie mit Kindern – in Sachen Gasverbrauch ist die Größe der Wohnfläche wichtiger als die Anzahl der Personen im Haushalt. Denn die Wohnung muss sowieso geheizt werden, egal wie viele Personen sich darin aufhalten, und das Heizen macht den Löwenanteil am Gasverbrauch aus. Während also der Gasverbrauch für die Heizkosten im Wesentlichen gleich bleibt, steigt mit jedem zusätzlichen Haushaltsmitglied allerdings der Gasverbrauch für Duschen, Baden und Kochen. Erfahrungswerte von GASAG zeigen, dass der durchschnittliche Verbrauch bei größeren Wohnungen mit mehr Personen im Haushalt deshalb je Quadratmeter bei 150 bis 160 Kilowattstunden liegt.
Lage der Wohnung im Gebäude beeinflusst den Gasverbrauch
Seniorenfreundliche Erdgeschosswohnung, Etagenwohnung, Dachgeschoss mit weitem Blick über die Stadt – die Lage der Wohneinheit im Gebäude hat Auswirkungen auf den Gasverbrauch. Wohnungen im Erdgeschoss oder im Hochparterre, die sich direkt über einem Keller befinden, sind oft fußkalt und müssen deshalb stärker beheizt werden. Dasselbe gilt für Wohnungen über Gewerberäumen, in denen nur wenige Stunden pro Tag Betrieb ist und die dementsprechend über den Abend und die Nacht stärker auskühlen. Etagenwohnungen, die von anderen Wohnungen umgegeben sind, profitieren davon, dass dort auch geheizt wird. Wohneinheiten mit mehr Außenflächen sind oft heller, weil sie mehr Fenster besitzen, und die Bewohner bekommen weniger Geräusche aus Nachbarwohnungen mit. Doch sie müssen mehr heizen und haben einen entsprechend höheren Gasverbrauch. Das gilt auch für eine Dachgeschosswohnung, besonders wenn sie die ganze Fläche einnimmt und sich keine andere Wohneinheit nebenan befindet.
Energetischer Zustand des Wohngebäudes
Das Alter des Wohngebäudes und sein energetischer Zustand schlagen sich direkt auf den Gasverbrauch nieder. Charmanter Altbau mit hohen Decken und Doppelkastenfenstern oder moderner Neubau mit gutem Schnitt – der Unterschied macht sich nicht nur im Wohngefühl, sondern auch an den Heizkosten bemerkbar. Je älter das Wohngebäude, desto weniger energieeffizient ist es normalerweise. Außer es wurden bei einer energetischen Sanierung Dach und Kellerdecke gedämmt und die Fenster und Türen abgedichtet oder neue eingebaut.
Gasverbrauch berechnen im Altbau
Bei Altbauten trägt auch die enorme Deckenhöhe dazu bei, dass mehr Gas verbraucht wird. Erstens müssen mehr Kubikmeter Raum erwärmt werden und zweitens steigt die Wärme nach oben. Schon mal in einem beheizten Raum mit hohen Decken auf eine Leiter gestiegen? Da oben ist es spürbar wärmer. Unten hat man davon leider nichts und heizt fleißig weiter. Bei Altbauten kann je nach Gebäudezustand der Verbrauch variieren, Sie können dennoch Ihren Gasverbrauch im Altbau berechnen, indem Sie Ihren Jahresverbrauch durch die Quadratmeterzahl Ihrer Wohnung teilen. So erhalten Sie den durchschnittlichen Jahresverbrauch pro Quadratmeter. Auf den Sanierungsstand des Wohngebäudes haben Mieterinnen und Mieter keinen Einfluss. Hegen Sie Umzugspläne, können Sie sich aber den Energieausweis der Wunschwohnung zeigen lassen. Der gibt Auskunft über die Energieeffizienz einer Immobilie und ist bei jeder Neuvermietung Pflicht.
So lässt sich der Gasverbrauch senken
Liegt der eigene Gasverbrauch über dem Durchschnitt? Um den Gasverbrauch zu senken, muss es nicht gleich die umfassende energetische Sanierung sein. Auch einfache, leicht umsetzbare Maßnahmen helfen schon enorm.
- Alle Heizungen zu Beginn der Heizperiode entlüften bringt etwas Ersparnis.
- Außerdem ist es wichtig, die Heizkörper freizuhalten, damit sich die Wärme im Raum verteilen kann. Hinter dem großen gemütlichen Lesesessel soll es schließlich keinen Hitzestau geben.
- Zieht es durch die schönen Doppelkastenfenster, dann ab zum Baumarkt und mit Fensterdichtung isolieren oder Zugluftstopper auf die Fensterbretter legen.
- Auch dicke Vorhänge halten die Kälte draußen. Die dürfen natürlich nicht über die Heizkörper hängen.
Mit diesen und weiteren Energiespartipps für den Haushalt lässt sich der Gasverbrauch spürbar reduzieren. Wer nicht nur wegen der Haushaltskasse Energie sparen möchte, sondern auch umweltbewusst denkt, steigt auf Bio-Erdgas oder klimafreundliches Ökogas um. Auch ein Wechsel zu einem neuen Gasanbieter kann die Heizkosten senken.