Eine Familie schaut fernsehen und isst dabei Popcorn auf dem Sofa

Die größten Stromfresser im Haushalt.

07.11.2024 Lesezeit: 7 min Energiesparen

Nachhaltigkeit fängt im Haushalt an. Wer Stromfresser in Wohnung und Haus identifiziert, kann seinen Stromverbrauch wirkungsvoll reduzieren. Wir zeigen, welche Geräte die zehn größten Stromfresser im Haushalt sind, wie sie zu finden sind und wie sich mit ein paar Tricks ganz einfach Energie sparen lässt. Das schont nicht nur das Klima, sondern auch das Portemonnaie.

Stromfresser Nummer 1: Heizungspumpe

Häufig unterschätzt beim Stromverbrauch im Haushalt: alte Heizungspumpen. Die sind Stromfresser Nummer eins und können einen großen Teil der Stromkosten ausmachen. Veraltete Heizungspumpen laufen oft durchgängig, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf. Der Verbrauch liegt bei etwa 600 bis 800 Kilowattstunden (kWh). Das tut besonders weh, wenn der Strompreis pro Kilowattstunde so hoch ist wie momentan. In Deutschland kostet eine kWh aktuell durchschnittlich 41,35 Euro, wie der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ermittelte (Stand: Juli 2024). Für die alte Heizungspumpe kommen damit an die 330 Euro Stromkosten im Jahr zusammen. Mit neuen Modellen, die ihre Leistung an den Verbrauch anpassen, lassen sich bis zu 80 Prozent Strom sparen.

Stromfresser Nummer 2: Elektroherd

Einer der hungrigsten Stromfresser im Haushalt ist mit etwa 445 Kilowattstunden der Elektroherd. Besonders bei leidenschaftlichen Köchen kommen hier jährlich beträchtliche Kosten von 184 Euro und mehr zusammen. Ein paar einfache Tricks helfen, bei älteren Modellen Strom zu sparen:

  • Die Töpfe sollten genau auf das Kochfeld passen.
  • Hochwertiges Kochgeschirr mit ebenem Boden spart ebenfalls Energie.
  • Und klar, immer Deckel auf den Topf.
  • Wer den Herd vor Ende der Garzeit ausschaltet, nutzt die Restwärme optimal.
  • Wasser zum Kochen statt auf dem Herd am besten im Wasserkocher erhitzen.

Das spart nicht nur jede Menge Energie, sondern geht auch schneller. Für den Backofen gilt: Umluft ist energiesparender als Ober- oder Unterhitze und Vorheizen ist oft gar nicht nötig. Wer sich sowieso ein Neugerät anschafft, wählt einen Induktionsherd, mit dem kocht es sich schneller und günstiger.

Stromfresser Nummer 3: Gefrierschrank

Er summt 24 Stunden am Tag unermüdlich vor sich hin – der Gefrierschrank verbraucht schon allein deshalb viel Strom, weil er ohne Pause im Einsatz ist. Bei 415 Kilowattstunden im Jahr macht das 171 Euro. Um Energie zu sparen, sollte er am besten an einem kühlen Platz stehen und regelmäßig abgetaut werden. Wer sich vorher überlegt, wo das Gewünschte zu finden ist, muss die Tür nur kurz öffnen. So gelangt möglichst wenig warme Luft ins Innere, die wieder heruntergekühlt werden müsste.

Stromfresser Nummer 4: Kühlschrank

Auch Kühlschränke laufen rund um die Uhr, damit unsere Lebensmittel frisch bleiben, und machen damit einen hohen Anteil am Stromverbrauch im Haushalt aus. In Kilowattstunden ausgedrückt: 330, in Euro: 136. Ist der heimische Kühlschrank über zehn Jahre alt, lohnt es sich, einen neuen zu kaufen, der wesentlich energieeffizienter ist. Dabei helfen die neuen Energielabel enorm.

  • Der neue Kühlschrank sollte nicht größer als nötig sein.
  • Wer auf ein Gefrierfach verzichtet, zahlt weniger Strom.
  • Die meisten Kühlschränke sind übrigens zu kühl eingestellt und verbrauchen damit mehr Energie als nötig – 7 Grad reichen aus.
  • Und auch beim Kühlschrank gilt: Er fühlt sich in einer kühleren Ecke wohler, will in regelmäßigen Abständen abgetaut werden und mag es, wenn die Tür nur kurz und möglichst selten geöffnet wird.
  • Was die wenigsten wissen: Ein voller Kühlschrank ist energieeffizienter als ein leerer.

Stromfresser Nummer 5: Beleuchtung

Die Beleuchtung zählt ebenfalls zu den Stromfressern in der Wohnung und kann in einer Durchschnittswohnung verbrauchsmäßig gleichauf mit dem Kühlschrank liegen. Wer noch herkömmliche Glühbirnen verwendet, tauscht sie am besten durch moderne Sparlampen aus. Gute Modelle mit einer langen Haltbarkeit verbrauchen 80 Prozent weniger Strom als normale Glühbirnen. LED-Leuchten sind sogar noch energieeffizienter, sie können auf über 90 Prozent Stromersparnis kommen. Der Tausch lohnt sich besonders bei Lampen, die häufig angeschaltet sind. Wer hinter sich immer das Licht ausschaltet, spart sowieso.

Stromfresser Nummer 6: Wäschetrockner

Direkt nach der Beleuchtung kommt der Wäschetrockner mit etwa 325 kWh, das entspricht knapp 134 Euro. Wer nicht auf ein sparsameres neues Modell umsteigen will, belädt den Trockner immer voll und entnimmt die Wäsche direkt nach Programmende. Am meisten spart, wer die Wäsche einfach auf der Leine trocknen lässt.

Stromfresser Nummer 7: Spülmaschine

245 Kilowattstunden beziehungsweise 101 Euro im Jahr: Der Geschirrspüler verbraucht ebenfalls viel Energie, auch wenn er insgesamt hinsichtlich Strom- und Wasserverbrauch günstiger ist, als Töpfe, Teller und Co. von Hand abzuwaschen. Wer Energie sparen will, schaltet die Spülmaschine erst an, wenn sie komplett voll ist, und wählt das Eco-Programm.

Stromfresser Nummer 8: Waschmaschine

Die Waschmaschine schlägt jährlich mit 200 Kilowattstunden oder 82 Euro zu Buche. Gerade bei Familien mit Kindern läuft sie oft täglich. Hier lohnt sich eine neue hochwertige, energieeffiziente Waschmaschine besonders. Die braucht meist weniger Wasser und damit auch weniger Strom zum Aufheizen. Weitere Möglichkeiten, beim Waschen Strom zu sparen:

  • Waschmaschine nur voll beladen anschalten.
  • Niedrige Temperatur einstellen.
  • Auf Vorwäsche verzichten.
  • Falls vorhanden, Energiesparprogramm wählen.

Stromfresser Nummer 9: Fernseher

Beim TV gilt: Je größer die Bildschirmdiagonale und je besser die Bildqualität, desto höher der Stromverbrauch. Jährlich kommen etwa 190 Kilowattstunden zusammen, das macht 78 Euro – pro TV-Gerät. Entscheidend ist hier natürlich, wie häufig und wie lange der Fernseher läuft. Weiteres Sparpotenzial: TV und Festplattenrekorder auf Stand-by zu lassen, ist zwar bequem, verbraucht aber viel Energie. Also nach der Lieblingsserie besser komplett abschalten.

Stromfresser Nummer 10: WLAN-Router

Der WLAN-Router sorgt nicht nur für schnelles Internet, sondern auch für ein paar Euro mehr auf der Stromrechnung. Bei einem jährlichen Verbrauch von 135 Kilowattstunden sind das um die 55 Euro. Oft bleibt der Router rund um die Uhr angeschaltet, weil auch das Festnetztelefon darüber läuft. Wer das nicht braucht: Viele Router lassen sich über Nacht automatisch ausschalten. Andere stromkonsumiernde Geräte im Homeoffice wie Computer, Drucker und weiteres Zubehör können sowieso über Nacht komplett ruhen, am besten mit einem Klick über eine Steckerleiste mit Schalter.

Achtung, heimliche Stromfresser

Ein oft vernachlässigter heimlicher Stromfresser im Haushalt ist der Stand-by-Modus. Die Annehmlichkeit, Fernseher oder Musikanlage per Fernbedienung von der Couch aus anschalten zu können und direkt betriebsbereit zu haben, macht bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs aus.
Für einen Drei-Personen-Haushalt kann das um die 100 Euro Unterschied im Jahr bedeuten. Auch Ladekabel und Netzteile, die in der Steckdose verbleiben, ziehen unbemerkt Strom – ohne einen Nutzen zu bringen. Am besten also immer alles abziehen oder per Steckdosenleiste ausschalten.

So lassen sich Stromfresser finden

Hungrige Stromfresser lassen sich mit einem Strommessgerät identifizieren. Das GASAG | Kundenzentrum, Verbraucherzentralen oder öffentliche Bibliotheken verleihen die Geräte kostenlos. In Baumärkten oder Elektronikmärkten gibt es sie auch zu kaufen. Das Strommessgerät wird wie ein Verlängerungskabel zwischen Steckdose und Netzstecker des Gerätes geschaltet und misst den durchfließenden Strom. Es gibt Aufschluss über den tatsächlichen Stromverbrauch jedes einzelnen Gerätes und rechnet gleich die Kosten aus, die pro Monat oder Jahr anfallen.

Strom sparen und CO2-Fußabdruck verkleinern

Zehn Stromfresser im Haushalt bedeuten zehn Möglichkeiten, Strom zu sparen. Mit dem Umsetzen ein paar einfacher Stromspartipps und unserer Energiespartipps beim Kochen, Kühlen und Waschen ist schon viel gewonnen. Wer seinen Stromverbrauch senkt, schont Ressourcen und reduziert seinen persönlichen CO2-Fußabdruck – und deckelt die Stromrechnung. Noch besser geht das mit GASAG | Ökostrom, denn der wird klimafreundlich produziert.