Strompreis pro kWh

Strompreis pro kWh.

04.05.2023 Lesezeit: 6 min Energiesparen

Was kostet eigentlich eine Kilowattstunde Strom? Wie hoch sind die Kosten für Ökostrom? Und wie setzt sich der Strompreis zusammen? Wir informieren über alles Wichtige rund um den Strompreis!

Der aktuelle Strompreis pro kWh in Deutschland

Eine Kilowattstunde (kWh) Strom kostet in Deutschland aktuell durchschnittlich 46,27 Cent, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ermittelte. Das ist ein Durchschnittswert, denn der Strompreis pro kWh unterscheidet sich je nach Region, Stromverbrauch und gewähltem Tarif beim Stromanbieter. In den letzten Jahren ist der Strompreis pro kWh kontinuierlich gestiegen. 2021 kostete die Kilowattstunde Strom im Durchschnitt 32,16 Cent; im ersten Halbjahr 2022 stieg der Strompreis auf 37,07 Cent, im zweiten Halbjahr auf 40,07 Cent. Damit setzt sich der langfristige Aufwärtstrend der Strompreisentwicklung fort.

Wie viel Ökostrom pro kWh kostet

Ist Ökostrom teurer als Normalstrom? Nicht unbedingt! Während die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Grünstrom und konventionellem Strom enorm sind, hat sich die Preisspanne zwischen beiden generell verringert – Ökostrom kann sogar günstiger sein als Graustrom. Denn die Preise für Ökostrom sinken mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien und der Effizienz der Anlagen für Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie.

Wer auf Ökostrom umsteigen möchte, findet bei Ökostromanbietern mittlerweile eine große Anzahl verschiedener Ökostromtarife. Je nach individueller Präferenz stehen Tarife mit mehr Flexibilität, mit Preisgarantie oder mit Ökostrom aus der Region zur Verfügung. Bei der Suche nach einem guten Ökostromanbieter helfen Gütesiegel. Das Qualitätslabel Renewable Plus, mit dem der GASAG | Ökostrom ausgezeichnet ist, wird vom TÜV Rheinland regelmäßig überprüft. Egal auf welchen Ökostromtarif die Wahl fällt und wie viel der grüne Strom pro kWh kostet: Jeder einzelne Ökostromkunde sorgt mit seiner Entscheidung dafür, dass der Stromsee immer grüner wird.

Warum ist der Strompreis momentan so hoch?

Der rasante Anstieg des Strompreises seit 2021 hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Der wichtigste Grund: An den Strombörsen haben sich die Kosten für die Beschaffung von Strom stark erhöht. Sie folgen der Gaspreisentwicklung – und Gas hat sich auf dem Gasmarkt stark verteuert. Das liegt unter anderem an einer höheren Nachfrage durch die wirtschaftliche Erholung nach Wegfall der Corona-Maßnahmen und einem geringen Angebot an Gas. Der Krieg in der Ukraine beschleunigte diese Entwicklung seit Februar 2022 noch. Weiterhin haben sich die CO2-Abgaben und die Netzgebühren erhöht, was sich ebenso auf die Entwicklung des Strompreises niederschlägt. 2023 ist der Strompreis weiter gestiegen. Eine Prognose, wie sich der Strompreis 2024 entwickelt, ist aufgrund der dynamischen Situation an den Energiemärkten sehr schwierig.

Die Zusammensetzung des Strompreises

Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Er enthält einen Grundpreis, eine Art monatliche Grundgebühr, und den Arbeitspreis für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom. Man unterscheidet außerdem zwischen drei Kostenblöcken:

  1. Kosten für Strombeschaffung, Lieferung und Vertrieb
  2. Netzentgelte und Kosten für Stromzähler, die gesetzlich reguliert werden
  3. Steuern, Abgaben und Umlagen, die staatlich festgelegt sind

Kosten für Strombeschaffung, Lieferung und Vertrieb: 52 Prozent

Stromanbieter kaufen den Strom für ihre Kunden auf den weltweiten Energiemärkten, etwa an der Strombörse in Leipzig, oder bei den Stromerzeugern selbst, zum Beispiel bei Kraftwerken. Angebot und Nachfrage bestimmen die Strompreise auf dem Energiemarkt. Auf den Terminmärkten werden Stromlieferungen mit einem Vorlauf von mehreren Jahren gehandelt. Die kurzfristigen Spotmärkte dagegen bieten Strom mit Lieferung am selben oder am nächsten Tag an, wenn sich die tatsächlichen Verbrauchs- und Erzeugungsmengen gut vorhersagen lassen.

Wir als GASAG kaufen den Ökostrom für unsere Kunden so günstig wie möglich ein. Als Stromanbieter können wir nur diesen Bestandteil des Strompreises beeinflussen – doch wenn die Einkaufspreise auf dem Strommarkt wie seit 2021 stark steigen, wirkt sich das auch auf den Strompreis pro kWh aus. In diesem Preisbestandteil sind außerdem die Kosten für Service, Vertrieb, Lieferung und alles, was ein Stromversorger noch macht, enthalten.

Steuern, Abgaben und Umlagen: 27 Prozent

Der zweite Kostenblock besteht aus staatlich festgelegten Steuern, Abgaben und Umlagen. Neben der Umsatzsteuer und der Stromsteuer von 2,05 Cent pro kWh sind das folgende Kosten:

Konzessionsabgabe: Die Stromnetzbetreiber führen diese Gebühr an Städte und Gemeinden ab, um Leitungen im öffentlichen Raum verlegen zu dürfen, etwa unter Straßen und Wegen. 2023 beträgt sie 1,32 bis 2,39 Cent pro kWh Strom.

KWK-Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz: Damit wird Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung gefördert, etwa aus Blockheizkraftwerken, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. 2023 fallen 0,357 Cent pro kWh Strom aus der Steckdose an.

Umlage nach Paragraf 19 der Stromnetzentgeltverordnung: Unternehmen, die überproportional viel Energie verbrauchen, können sich von Netznutzungsentgelten befreien lassen. Um das zu kompensieren, wird auf den Strompreis der anderen Verbraucher momentan pro kWh 0,417 Cent aufgeschlagen.

Offshore-Netzumlage: Damit gleichen die Netzbetreiber mögliche Entschädigungszahlungen an Betreiber von Windparks auf See aus. Diese Zahlungen (0,591 Cent pro kWh in 2023) fallen an, wenn die Anlagen ihren Strom wegen eines fehlenden Anschlusses noch nicht ins Stromnetz einspeisen können und deswegen keine gesetzliche Vergütung erhalten.

Netzentgelte und Kosten für Stromzähler: 21 Prozent

Neben den Stromanbietern, die Strom kaufen und an ihre Kunden weiterverkaufen, gibt es Netzbetreiber, die die Strominfrastruktur bereitstellen. Sie erheben Kosten für Ausbau, Betrieb und Pflege der Stromnetze und Messstellen. Diese Kosten geben die Stromanbieter über den Strompreis an die Endkunden weiter. Die Netzentgelte sind staatlich reguliert. Sie werden nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur jährlich neu festgelegt und unterscheiden sich je nach Region. Das führt in Deutschland zu regional unterschiedlichen Strompreisen pro kWh.

So entwickelte sich die Zusammensetzung des Strompreises

Da die Beschaffung von Strom in den letzten Jahren sehr viel teurer geworden ist, hat sich die Gewichtung der drei Bestandteile verschoben. Mittlerweile machen Beschaffung sowie Vertrieb mehr als die Hälfte des Strompreises aus, genau sind es 54 Prozent, wie der BDEW aufschlüsselt. Demgegenüber ist der Anteil von Steuern, Abgaben und Umlagen am Haushaltsstrompreis 2023 im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken: Er trägt nun nur noch zu 27 Prozent zum Strompreis pro kWh bei. Im ersten Halbjahr 2022 waren es 39 Prozent, 2021 sogar noch 51 Prozent. Der Einfluss von Steuern, Abgaben und Umlagen auf den Strompreis ist damit sehr viel geringer. Die Netzentgelte sind anteilig relativ konstant geblieben; sie haben ihren Anteil von 22 Prozent auf 21 Prozent verringert.