Elf Tipps zum Stromsparen beim Kühlschrank.
So verbrauchen Kühl- und Gefriergeräte weniger Energie
Mit einem vertrauten Brummen tut der Kühlschrank seinen Dienst und hält Lebensmittel und Getränke kalt. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche verbraucht er Energie. Mit diesen elf Tipps lässt sich beim Kühlschrank viel Strom sparen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einen energieeffizienten Kühlschrank anschaffen
- 2. Der Kühlschrank mag es kühl
- 3. Dem Kühlschrank den Rücken freihalten
- 4. Die ideale Kühlschranktemperatur
- 5. Die hohe Kunst der Ordnung im Kühlschrank
- 6. Die Kühlschranktür so kurz wie möglich öffnen
- 7. Nur Kaltes in den Kühlschrank stellen
- 8. Gefrorene Lebensmittel im Kühlteil auftauen lassen
- 9. Ist der Kühlschrank noch ganz dicht?
- 10. Kühlgerät regelmäßig abtauen spart Strom
- 11. Dem Kühlschrank Urlaub gönnen
- Strom sparen – nicht nur beim Kühlschrank
Ob Kühlschrank, Kühl-Gefrier-Kombination, Side-by-Side-Gerät oder Gefrierschrank beziehungsweise Gefriertruhe – die deutschen Küchen sind gut ausgestattet: Auf 100 Haushalte kommen aktuell 127 Kühlgeräte und mehr als die Hälfte der Haushalte hat, laut Statistischem Bundesamt, außerdem ein Gefriergerät. Kein Wunder, dass Kühlen und Gefrieren für elf Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich sind – schließlich sind die Geräte permanent im Einsatz. Kühlgeräte bieten daher jede Menge Potenzial, um Strom zu sparen und damit die eigenen Stromkosten zu deckeln. Mit unseren elf Tipps geht es ganz einfach!
1. Einen energieeffizienten Kühlschrank anschaffen
Der größte Faktor für den Stromverbrauch ist das Kühlgerät und seine Energieeffizienz. Alte Kühlschränke gehören zu den hungrigsten Stromfressern im Haushalt. Oft lohnt es sich daher, einen neuen Kühlschrank anzuschaffen, der weniger Strom verbraucht. Die Auswahl auf dem Markt ist groß, hier gibt es zum Beispiel:
- den kleinen Single-Kühlschrank mit 150 Litern Nutzinhalt und 75 Kilowattstunden (kWh) Stromverbrauch pro Jahr
- die schlanke Kühl-Gefrier-Kombination mit 300 Litern, die jährlich 150 kWh Energie benötigt
- die schicke cremefarbene Retro-Kühl-Kombi im 50er-Jahre-Look mit 520 Litern Nutzinhalt und 265 kWh Stromverbrauch
- die raumgreifende Side-by-Side-Kombi mit 600 Litern, die auch noch kaltes Wasser und Eiswürfel bereitstellt und bis zu 500 kWh Energie frisst
Eine gute Energieeffizienzklasse ist das Wichtigste beim Kühlschrankkauf. A+++ ist Geschichte – jetzt helfen neue Energielabel bei der Auswahl. Dabei ist zu beachten, dass es noch sehr wenige Geräte mit der besten Energieeffizienzklasse A gibt; B und C sind also auch schon sehr gut. Kleinere Kühlschränke verbrauchen meist weniger Energie als größere. Wer Strom sparen möchte, wählt die passende Größe für den eigenen Bedarf: Für Single- oder Zwei-Personen-Haushalte reichen 100 bis 150 Liter Nutzinhalt im Kühlteil; pro weiterer Person kommen 50 Liter dazu. Übrigens benötigen Kühlschränke ohne Gefrierfach sehr viel weniger Energie. Wer also darauf verzichten kann, etwa weil sowieso schon ein Gefrierschrank vorhanden ist, spart gleich von Anfang an.
Wann lohnt es sich, einen neuen Kühlschrank anzuschaffen?
Eine Faustregel besagt: Bei Kühlschränken, die älter als zehn Jahre sind, lohnt sich der Austausch gegen ein neues Gerät mit einer guten Effizienzklasse. Wer es genauer wissen will, ermittelt den Stromverbrauch des treuen alten Kühlschranks, und vergleicht das Ergebnis mit dem Energiebedarf von neuen Geräten. Dafür eignet sich ein Strommessgerät, das es unter anderem im GASAG | Kundenzentrum kostenlos auszuleihen gibt. In Zeiten steigender Energiepreise fällt der Stromverbrauch über die Jahre stärker ins Gewicht. Mit dem Haushaltsgeräte-Check des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie lässt sich genau berechnen, ab wann sich die Anschaffung eines neuen Gerätes lohnt.
2. Der Kühlschrank mag es kühl
Der Kühlschrank, egal ob alt oder neu, fühlt sich an einem kühlen Platz am wohlsten. Denn je wärmer der Standort, desto mehr muss er arbeiten, um sein Inneres herunterzukühlen. Herd, Backofen, Spülmaschine oder Heizung sind für den Kühlschrank also keine guten Nachbarn. Lieber mag er es an einem kühlen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Auch sollte man die Raumtemperatur am besten nicht so hoch wählen. Für die Küche empfiehlt das Umweltbundesamt eine Temperatur von 18 Grad, das spart auch Heizenergie und damit Heizkosten.
3. Dem Kühlschrank den Rücken freihalten
Zwischen der Rückwand des Kühlschranks und der Zimmerwand sollte etwas Platz sein, damit sich die Wärme nicht staut. Da hinten kann es nämlich sonst ganz schön warm werden. Lüftungsgitter und Kühlschlange auf der Rückseite des Kühlgerätes am besten regelmäßig von Staub und Schmutz befreien. So kann die Abwärme ungestört abgeleitet werden und Zu- und Abluft können gut zirkulieren. Ist das nicht gegeben, braucht der Kühlschrank unnötig Strom, um die eigene Temperatur zu regulieren.
4. Die ideale Kühlschranktemperatur
Apropos Temperatur: In vielen Haushalten ist der Kühlschrank zu kalt eingestellt. Tatsächlich reichen sieben Grad im Kühlteil, damit die Lebensmittel frisch bleiben. Die ideale Temperatur im Gefrierteil liegt bei minus 18 Grad. Jedes Grad mehr im Kühlschrank bedeutet sechs Prozent Ersparnis (wie beim Heizen, nur umgekehrt). Bei neueren Kühlgeräten lässt sich die Temperatur am Display ablesen, bei älteren legt man ein Thermometer hinein, um zu prüfen, wie kalt es im Innern genau ist. Meistens reicht Stufe eins bis zwei , um diese Idealwerte zu erreichen.
5. Die hohe Kunst der Ordnung im Kühlschrank
Der Kühlschrank hat verschiedene Temperaturzonen. Unten und an der Rückwand ist es am kältesten, oben und in den Fächern in der Tür ist es wärmer. Die richtige Ordnung geht daher so:
- Das obere Fach ist für schon gekochte Speisen, Marmelade, Aufstrich und Ähnliches reserviert.
- Die mittleren Fächer des Kühlschranks belegen Milchprodukte.
- Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch kommen ins unterste Fach (neuere Kühlschränke haben dafür ein extrakaltes Frischefach).
- Gemüse hält sich im Gemüsefach, das etwas wärmer ist, am besten.
- In die Fächer in der Tür gehören Getränke und Eier.
Ein geordneter Kühlschrank hat mehrere Vorteile: Erstens bleiben Lebensmittel so länger frisch und haltbar. Zweitens hat man immer den Überblick, was noch da ist (und vielleicht bald gegessen werden möchte). Und drittens weiß man genau, wo was steht, und braucht nicht lange zu suchen. Das führt uns zum nächsten Tipp…
6. Die Kühlschranktür so kurz wie möglich öffnen
Wenn sich die Kühlschranktür öffnet, entweicht kalte Luft aus dem Inneren des Kühlschranks und es strömt warme Luft hinein. Diese muss dann wieder heruntergekühlt werden, was Strom benötigt. Deshalb am besten vorher überlegen, was gebraucht wird. Dann reicht es, die Tür kurz zu öffnen und schnell wieder zu schließen.
Einkäufe, die in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach gehören, schon richtig sortiert bereitstellen, dann geht es schneller. Produkte, die oft zusammen entnommen werden, auf ein Tablett in den Kühlschrank stellen (zum Beispiel Butter, Käse, Aufstrich, Wurst oder Marmelade fürs Frühstück), dann genügt ein Handgriff.
Verbraucht ein voller oder ein leerer Kühlschrank mehr Strom?
Ein leerer Kühlschrank benötigt mehr Energie. Je voller er ist, desto weniger Strom verbraucht er. Das hat mit dem Luftaustausch zu tun: Kalte Objekte halten die Kälte innen und es ist weniger Platz für warme Luft. Ist der Kühlschrank relativ leer, dringt beim Öffnen der Tür mehr warme Luft ein.
Dann springt der Kühlschrank an, um sie wieder herunterzukühlen. Um das zu verhindern, einfach Getränke und andere Vorratspackungen im halb leeren Kühlschrank lagern.
7. Nur Kaltes in den Kühlschrank stellen
Vom leckeren Essen blieb etwas übrig? Dann ab in den Kühlschrank. Aber: Die Speisen unbedingt vorher abkühlen lassen, denn sonst wärmen sie das Kühlschrankinnere auf, was wiederum die Kühlung in Gang setzt.
Das kostet Strom – während draußen abkühlen lassen ganz umsonst ist. Das gilt übrigens auch für Kühlprodukte und Getränke: Je kühler die sind, wenn sie in den Kühlschrank wandern, desto niedriger ist der Stromverbrauch des Kühlschranks.
Daher am besten Kühlprodukte und Gefriergut in einer Kühltasche vom Supermarkt nach Hause bringen und sofort im Kühlschrank verstauen. Dasselbe gilt für Dinge, die entnommen werden: Der Kühlschrank freut sich, wenn Butter & Co. schnell wieder eingeräumt werden und nicht erst, wenn sie Zimmertemperatur haben.
8. Gefrorene Lebensmittel im Kühlteil auftauen lassen
Wer etwas Zeit hat, lässt Gefriergut im Kühlteil auftauen, bevor es verwendet wird. Das dauert zwar ein paar Stunden länger, spart aber Energie. Denn die gefrorenen Lebensmittel kühlen die anderen Sachen aktiv mit. So hat der Kühlschrank weniger Arbeit und verbraucht damit auch weniger Strom.
Diese Lebensmittel gehören nicht in den Kühlschrank
Nicht alle Lebensmittel mögen es kühl. Dazu gehören Südfrüchte wie Bananen, Avocados, Aprikosen, Pfirsiche, Kiwis, Mangos, Orangen und Zitronen. Manches wie Erdbeeren und Tomaten verliert gekühlt an Aroma. Auch Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Knoblauch fühlen sich bei Zimmertemperatur wohler. Honig, Schokocreme, Schokolade und Olivenöl gehören ebenso wenig in den Kühlschrank wie Brot oder Kaffee.
9. Ist der Kühlschrank noch ganz dicht?
Nein? Das ist schlecht, denn dann schließt die Tür nicht mehr richtig und es entweicht permanent Luft nach außen. Die Folge: Der Kühlschrank kühlt und kühlt und kühlt … Es lohnt sich also, regelmäßig zu kontrollieren, ob die Dichtungen in der Tür des Kühlschranks porös, verschmutzt oder vereist sind. Ökotest empfiehlt dafür folgenden Trick: Eine Taschenlampe in den Innenraum des Kühlschranks stellen, Tür schließen und das Licht in der Küche ausschalten.
Dringt Licht aus dem Kühlgerät in die abgedunkelte Küche, ist es Zeit für eine neue Dichtung (die gibt es zum Beispiel im Baumarkt). Woran man auch merkt, dass die Dichtung nicht mehr richtig funktioniert: wenn beim Öffnen der Kühlschranktür kein Widerstand mehr zu spüren ist. Der entsteht durch den leichten Unterdruck, wenn der Kühlschrank ganz dicht ist.
10. Kühlgerät regelmäßig abtauen spart Strom
Eine dicke Eisschicht im Eisfach oder an der hinteren Wand des Kühlgerätes unterstützt den Kühlschrank leider nicht, sondern er benötigt sehr viel mehr Strom. Regelmäßig abtauen ist daher Pflicht, am besten ein oder sogar zweimal im Jahr. Neuere Kühlschränke mit Abtauautomatik machen das selbst: Mit einer No-Frost-Funktion spart man sich das Abtauen ganz; mit Low-Frost sammelt sich nur wenig Eis an. Solche Geräte weisen auf dem Etikett zwar generell mit einen etwas höheren Stromverbrauch aus, verschwenden aber keine Energie durch Vereisung oder Abtauen – und ersparen uns Arbeit.
11. Dem Kühlschrank Urlaub gönnen
Auch der Kühlschrank und vor allem der Stromzähler freuen sich über ein bisschen Urlaub, wenn sowieso niemand zu Hause ist. Bei längeren Reisen einfach prüfen, ob der Kühlschrank eventuell ausgeräumt und ausgeschaltet werden kann. Das ist auch eine gute Gelegenheit, ihn mal wieder zu reinigen und abzutauen und ältere Produkte, die sich dem Ablaufdatum nähern, zu verbrauchen. Wichtig: Tür offenstehen lassen zum Auslüften. Falls ganz ausschalten nicht geht: Manche neueren Geräte haben eine Urlaubsschaltung, die energiesparend kühlt.
Strom sparen – nicht nur beim Kühlschrank
Mit diesen praktischen und leicht umsetzbaren Tipps geht Stromsparen beim Kühlschrank ganz einfach. Auch sonst lässt sich beim Kochen, Waschen und Heizen oder im Büro der Energieverbrauch durch ein paar einfache Maßnahmen senken – und das oft ohne spürbaren Komfortverlust. Energiesparen deckelt nicht nur die Energiekosten, sondern tut auch dem Klima gut. Denn wer weniger Energie verbraucht, verursacht auch weniger CO2. Wenn doch Strom fließt, dann am besten Ökostrom aus erneuerbaren Energien – so wie unser GASAG | Ökostrom aus europäischen Anlagen, der ist klimafreundlich. Stromanbieter oder Stromtarif wechseln und etwas fürs Klima tun geht übrigens mit ein paar Klicks. Um den Rest kümmern wir uns – das spart auch Energie.