Zwei Personen hängen eine Lichterkette auf

Stromverbrauch von Lichterketten.

Stromverbrauch der Weihnachtsbeleuchtung senken – so geht’s

04.11.2024 Lesezeit: 6 min Energiesparen

Advent, Advent, die Lichterkette brennt. Ob Weihnachtsbaum, Leuchtstern oder illuminierter Rentierschlitten: Tausende Lichtlein leuchten in der Weihnachtszeit – Tag für Tag und viele Stunden lang. Doch wie hoch ist eigentlich bei einer Lichterkette der Stromverbrauch? Und lässt sich da nicht irgendwie sparen?

So hoch ist der Stromverbrauch von Lichterketten

Die dunkelste Jahreszeit mit gemütlicher oder auch schriller Beleuchtung zu erhellen, gehört für die meisten zum Advent einfach dazu. Trotzdem überlegt sich momentan der ein oder andere sehr genau, wie üppig die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Winter ausfallen darf. Doch wie viel Strom brauchen Lichterkette, Stern und Co. tatsächlich? Und wie hoch sind die entstehenden Kosten?

So bestimmen Sie den Stromverbrauch Ihrer Lichterkette und die Stromkosten

Methode 1: Rechnen

Dazu benötigen Sie zwei Werte:

  1. Die Leistung der Lichterkette, angegeben in Watt (W). Sie lässt sich meist schon auf der Verpackung oder dem Typenschild ablesen. Worauf Sie achten müssen: Bezieht sich der Wert auf die gesamte Lichterkette oder auf eine einzelne Kerze? Zur Orientierung: Während die Leistungsaufnahme einer klassischen Lichterketten mit kleinen Glühlämpchen bei zwei Watt pro Kerze liegen kann, hat manche LED-Lichterkette mit 20 Lichtern insgesamt nur vier Watt. Ist die Leistung pro Kerze angegeben, müssen Sie einfach den Wert mit der Anzahl der Kerzen multiplizieren. Eine Lichterkette mit 20 Kerzen à zwei Watt hat also insgesamt 40 Watt.
  2. Die Betriebsdauer: Wie lange ist die Lichterkette eingeschaltet – pro Tag und an wie vielen Tagen die Woche? Die Dauer in Stunden ist hier der Wert, den Sie für die Berechnung benötigen.

So wird gerechnet:

Multiplizieren Sie die Leistung der gesamten Lichterkette (Angabe in Watt) mit der Dauer (in Stunden). Das Ergebnis (in Wh = Watt-Stunden) teilen Sie durch 1.000, um die gängige Größe Kilowattstunden (kWh) zu erhalten. Diesen Wert können Sie jetzt mit dem aktuellen Strompreis (angegeben in Cent pro Kilowattstunde) multiplizieren, um die Stromkosten zu erhalten.

  • Leistung der Lichterkette (in W) x Dauer (in h) = Wh ÷ 1.000 = kWh x Strompreis (in Cent) = Stromkosten

Rechenbeispiel alte Weihnachtsbaumbeleuchtung:

Die alte, in die Jahre gekommene Lichterkette mit 20 klassischen Glühlämpchen à zwei Watt zieht eine Leistung von insgesamt 40 Watt (20 x 2 W). 20 Lämpchen reichen natürlich nicht für einen halbwegs stattlichen Baum. Also werden zwei Lichterketten verwendet, macht 80 Watt Leistung. Die Lichter brennen täglich zehn Stunden – und zwar von Heiligabend bis sechsten Januar, also 14 Tage.

So viel Strom verbraucht die Weihnachtsbaumbeleuchtung mit alter Lichterkette:

  • 80 W x 10 h x 14 = 11.200 Wh ÷ 1.000 = 11,2 kWh x 41 Cent pro kWh = 45,9 Cent ≙ 4,5 Euro

Rechenbeispiel LED-Lichterkette:

Hier haben 40 Kerzen insgesamt nur eine Leistungsaufnahme von 8 W.

So viel Strom verbraucht eine LED-Lichterkette:

  • 8 W x 10 h x 14 = 1.120 Wh ÷ 1.000 = 1,12 kWh x 41 Cent pro kWh = 4,59 Cent ≙ 0,4 Euro

Methode 2: Messen

Der tatsächliche Stromverbrauch der Weihnachtsbeleuchtung lässt sich mit einem Strommessgerät ganz einfach auch messen. Wie eine Zeitschaltuhr wird das Strommessgerät zwischen Steckdose und Stecker platziert und zeigt beim Betrieb der Lichterkette ganz genau den momentanen Stromverbrauch an. Strommessgeräte können Sie im GASAG Kundenzentrum kostenlos ausleihen. Ebenso bieten auch Verbraucherzentralen, Energieberatungsstellen oder manche öffentliche Bibliotheken solche Leihgeräte an.

Wer sich ein eigenes Messgerät anschaffen will, wird in Elektrogeschäften oder Baumärkten für zehn bis 20 Euro fündig. Wichtig: Das Strommessgerät sollte auch sehr niedrige Werte erfassen können – damit lässt sich auch zusätzlich ein sehr geringer Energieverbrauch im Stand-by-Modus messen. Auch smarte Steckdosen könne den Stromverbrauch messen. Gibt man in der App den aktuellen Strompreis ein, ermitteln diese gleich noch die Kosten für den verbrauchten Strom.

LED-Lichterketten sparen richtig Strom

Während ältere Lichterketten als Leuchtmittel kleine Glüh- oder Halogenlämpchen nutzen, setzen moderne LED-Lichterketten auf sparsame Leuchtdioden. Mit einer Leistungsaufnahme von etwa drei bis fünf Watt – je nachdem, wie viele Lämpchen es sind – brauchen sie im Vergleich zu herkömmlichen Lichterketten, die schnell bei 30 bis 40 Watt und mehr liegen, nur etwa ein Zehntel des Stroms. Gleichzeitig sind LED-Lichterketten deutlich langlebiger: Sie halten rund 100-mal länger, heißt es bei der Verbraucherzentrale. Damit rechnet sich der Umstieg auf die moderne Technik schnell. Aber Achtung: Das gilt nur für Lichterketten mit Kabel. Batteriebetriebene Einzelkerzen sind – auch als LED – im Stromverbrauch sehr teuer.

Sicher ist sicher: Darauf sollten Sie bei der Weihnachtsbeleuchtung achten

LED-Lichterketten werden im Betrieb nicht so warm wie herkömmliche Lichterketten mit Glühbirnchen oder Halogenlämpchen. Damit ist die Brandgefahr oder das Risiko, sich zu verbrennen, deutlich kleiner. Andere Sicherheitsmängel lassen sich umgehen, indem man beim Kauf auf Prüfsiegel achtet, rät die Verbraucherzentrale. So gebe zum Beispiel das Prüfsiegel GS (geprüfte Sicherheit) einen Hinweis auf die Zuverlässigkeit eines Produktes. Auch ein VDE-Prüfzeichen oder ein TÜV-Siegel seien gute Auswahlkriterien.

Die richtige Lichtfarbe wählen

Bei der Frage nach der richtigen Lichtfarbe geht es nicht um rote oder grüne Lämpchen, sondern unterschiedliche „Farbtemperaturen“, die uns das Licht als warm oder als kalt wahrnehmen lassen. Für eine gemütliche Atmosphäre ist eher warmes Licht geeignet. Die Lichtfarbe wird in Kelvin (K) auf der Verpackung angegeben. Gemütlich wird’s mit einem Wert kleiner als 3.000 Kelvin. Er steht für warmes, gelbliches Licht. Neutral-weißes Licht hat 4.000 K, ab 5.000 K aufwärts wirkt das Licht bläulich-kalt.

Batterie-Kerzen sind keine Alternative

Keine Alternative – zumindest keine sparsame – sind übrigens kabellose LED-Baumkerzen, die mit Batterie betrieben und mit einer Fernbedienung gesteuert werden. Die Verbraucherzentrale hat berechnet: Hier sind die Kosten für den Strom rund 300-mal so hoch wie bei Strom aus der Steckdose. Zusätzlich werde mit der großen Anzahl benötigter Batterien viel Sondermüll erzeugt, denn ein Set Batterien reicht nicht für die gesamte Weihnachtszeit. Auch Akkus lösen das Problem nicht grundlegend. Das Aufladen so vieler Akkus ist eher mühsam und obendrein auch nicht unbegrenzt möglich.

Noch mehr sparen

Sie wollen den Stromverbrauch der Weihnachtsbeleuchtung weiter reduzieren? Schalten Sie die Beleuchtung nur dann ein, wenn sie wirklich jemand sieht. Beim Abschalten – nachts oder wenn Sie nicht zu Hause sind – helfen Zeitschaltuhren oder smarte Steckdosen. Und vielleicht ist auch die Retro-Variante mit echten Kerzen eine Idee? Bei aller Vorsicht, die dabei geboten ist, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Raum sind, strahlen sie doch den größten Weihnachtszauber aus.