Wasser sparen.
12 Tipps für weniger Wasserverbrauch und mehr Umweltschutz
Wasserknappheit – eigentlich kein Thema in Deutschland, oder? Warum ist Wassersparen sinnvoll? Und wie können wir im Alltag ganz einfach unseren Wasserverbrauch reduzieren und damit Umwelt und Klima schützen?
Klimawandel macht Wasser sparen auch in Deutschland nötig
Für uns in Deutschland und Europa ist es selbstverständlich, unbegrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben. Dass Wasser ein kostbares Gut ist, spüren wir durch den Klimawandel zunehmend aber auch hier. In den Rekordsommern der letzten Jahre stellten uns die lang anhaltenden hohen Temperaturen vor große Herausforderungen. Böden trockneten aus, Pflanzen verdorrten, Waldbrände brachen in Brandenburg und anderswo aus.
Lange Hitze und spärliche Niederschläge ließen den Grundwasserspiegel sinken, die Wasserstände von Stauseen sanken ab, Flüsse führten weniger Wasser. Wasserknappheit und Trinkwassermangel waren plötzlich auch bei uns im eigentlich wasserreichen Deutschland ein Thema. Der Klimawandel mit seinen weitreichenden Auswirkungen ist regional und lokal bei uns angekommen. Mit der zunehmenden Erderwärmung könnten unsere Süßwasserressourcen generell knapper werden. Deshalb wird es immer wichtiger, nachhaltig und bewusst mit Ressourcen umzugehen und nicht mehr davon zu verbrauchen, als wir tatsächlich zum Leben benötigen.
Warum Wasser sparen?
Aus diesen Gründen ist es so wichtig, Wasser zu sparen:
- Wenn wir Menschen weniger Wasser verbrauchen, bleibt mehr Wasser für Böden und Pflanzen. Das gilt besonders in Trockenzeiten, wo sich die Grundwasservorräte durch den fehlenden Regen nicht so schnell wieder auffüllen.
- Wer Wasser spart, spart auch Energie für die Warmwasserbereitung. Das reduziert den CO2-Ausstoß, was wiederum gut fürs Klima ist.
- Wasser sparen bedeutet auch Geld sparen: Die Kosten für die bereitgestellte Wassermenge an sich sind geringer (auf der Nebenkostenabrechnung als Kosten für Bewässerung und Entwässerung ausgewiesen). Und es wird keine Energie wie Gas oder Öl zum Erwärmen des Wassers verbraucht, was die Energiekosten reduziert.
Wo und wie Wasser sparen?
127 Liter Trinkwasser verbraucht jede Person in Deutschland durchschnittlich pro Tag im Haushalt, so der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (inklusive Arztpraxen und anderer Kleingewerbe). Am meisten Wasser – mit 36 Pozent mehr als ein Drittel – verbrauchen wir für die Körperpflege, also für Händewaschen, Zähneputzen, Duschen und Baden. Weitere 27 Prozent gehen für die Toilettenspülung drauf. Darauf folgen Wäschewaschen mit 12 Prozent und mit jeweils 6 Prozent Geschirrspülen, Putzen, Autowaschen und Gartengießen. Nur 4 Prozent unseres Wasserverbrauchs nehmen Essen und Trinken ein. Das bedeutet: Im Badezimmer lässt sich am meisten Wasser sparen. Deswegen fangen wir damit gleich an.
Wasser sparen im Haushalt: 12 einfache und effektive Tipps
Mit unseren 12 Tipps und Tricks für den Alltag geht Wassersparen im Haushalt so einfach und mit so wenig Komfortverlust, dass es kaum spürbar ist. Kleine Verhaltensänderungen können eine große Wirkung erzielen!
1. Duschen statt baden
Die Zahlen sprechen für sich: Beim Duschen werden laut co2online.de durchschnittlich 70 Liter verbraucht, bei einem Vollbad 150 bis 200 Liter. Baden verbraucht also zwei- bis dreimal so viel Wasser wie Duschen. Hier kann viel Wasser und Treibhausgas für die Warmwasserbereitung gespart werden. Wer nur halb so lang wie sonst oder nur jeden zweiten Tag duscht, spart noch mal die Hälfte.
2. Sparduschkopf verwenden
Mit einem Sparduschkopf lässt sich beim Duschen zusätzlich sparen. Während durch einen normalen Duschkopf 12 bis 15 Liter pro Minute rauschen, sind es beim Sparduschkopf nur 6 bis 7 Liter. Ein Sparduschkopf verbraucht bei gleicher Duschdauer also nur die Hälfte an Wasser. Und das ohne spürbaren Komfortverlust, denn dem Wasser wird Luft beigemischt.
3. Wasser aus
Beim Einseifen und Shampoonieren in der Dusche, aber auch beim Händeeinseifen, Zähneputzen, Abwaschen oder dem Hausputz – am besten immer den Wasserhahn zwischendurch abdrehen. Das verhindert, dass unnötig viel Wasser in den Abfluss rinnt, das dann wieder aufwendig gereinigt werden muss.
4. Durchflussbegrenzer einbauen
Sie sind das Pendant zum Sparduschkopf: die Durchflussbegrenzer für Wasserhähne in Küche und Bad. Die auch Perlstrahler oder Strahlregler genannten Helfer lassen sich direkt auf den Wasserhahn aufsetzen und reduzieren die durchfließende Wassermenge. Bei modernen Geräten bleibt der Wasserdruck erhalten, sodass sie auch für Durchlauferhitzer geeignet sind. Ansonsten einfach manuell den Durchfluss begrenzen und den Wasserhahn nur so weit aufdrehen wie nötig.
5. Tropfende Wasserhähne reparieren
Plopp, plopp, plopp – die paar Tropfen aus dem undichten Wasserhahn sind doch nicht der Rede wert? Über die Zeit kommt da allerdings einiges zusammen: Je nachdem, wie stark der Wasserhahn tropft, verbraucht er 12 bis 45 Liter kostbares Trinkwasser pro Tag. Im Monat kommen da 360 bis 1.350 Liter zusammen. Also am besten sofort einen Eimer darunterstellen, um das Wasser aufzufangen, und den Hahn reparieren (lassen).
6. Wasser sparen bei der Toilettenspülung
Ein Spülkasten an der Toilette ist schon mal besser als ein Druckspüler mit höherem Wasserverbrauch. Doch bei den WC-Spülkästen gibt es große Unterschiede: Normale Spülkästen verbrauchen 9 bis 12 Liter, ein Sparspülkasten nur 6 Liter. Am besten sind Sparspülkästen mit zusätzlicher Spartaste, denn über die fließen nur 3 Liter pro Spülung ab. Ansonsten haben viele Spülkästen eine Wasser-Stopp-Taste, die den Wasserverbrauch drosselt. Einen nachrüstbaren Wasser-Stopp gibt es auch im Baumarkt für kleines Geld zu kaufen.
Wasser sparen – sinnvoll oder schlecht für die Leitungen?
Ja, Wasser sparen ist sinnvoll. Dennoch kommt immer wieder das Gerücht auf, es sei unnötig oder sogar schädlich für die Rohre. Tatsächlich ist das Leitungssystem für eine größere Wassermenge ausgelegt, denn in den 1970er Jahren gingen die Planer von einem steigenden Wasserverbrauch aus.
Das bedeutet jedoch nicht, dass wir wieder mehr Wasser verbrauchen sollten, das betont auch das Umweltbundesamt. Stattdessen übernehmen Fachleute der Trink- und Abwasserversorgung das Spülen der Leitungen. Das ist sowieso nötig, damit unser Trinkwasser nicht in den Rohren stagniert und an Qualität einbüßt. Es dient außerdem der Pflege der Rohre, damit Fäulnis, Korrosion oder Verkrustungen verhindert werden.
7. Wasser effizient nutzen
Wenn Wasser wirklich benötigt wird, dann ist es gut, es effizient zu nutzen, zum Beispiel in der Küche. Wer Salat, Obst und Gemüse in einer großen Schüssel statt im fließenden Wasser wäscht, kann das Wasser danach zum Blumengießen verwenden. Ein großer Behälter zum Wassersammeln oder die Gießkanne steht dafür am besten in der Küche bereit. Pflanzen mögen abgestandenes Wasser sowieso lieber als frisches Leitungswasser. Das ist nämlich weicher, da sich der enthaltene Kalk nach einer Weile zum größten Teil an den Wänden absetzt.
8. Wasserkocher passgenau befüllen
Auch mit dem Wasserkocher lässt sich Wasser sparen, wenn er nur mit der Menge befüllt wird, die wirklich gebraucht wird. Wer zum Beispiel Wasser für eine Tasse Tee erhitzen möchte, misst die Menge mit der Tasse ab. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Zeit und Strom und damit CO2. Sollte doch etwas heißes Wasser übrig bleiben: Abkühlen lassen und zum Blumengießen nutzen, denn auch das Abkochen enthärtet das Wasser.
9. Spülmaschine nutzen statt mit der Hand abwaschen
Was verbraucht weniger Wasser: die Geschirrspülmaschine oder mit der Hand abwaschen? Tatsächlich ist die Spülmaschine beim Wasserverbrauch sparsamer. Wer sich ein neues Gerät anschafft, tut gut daran, neben der Energieeffizienz auch auf den Wasserverbrauch zu achten, denn es gibt große Unterschiede. Außerdem wichtig: Spülmaschine richtig einräumen und immer voll beladen. Es ist meistens nicht nötig, das Geschirr mit der Hand vorzuspülen – die Maschine schafft das schon. Viele Geschirrspüler haben auch ein Eco-Programm, das nicht nur Energie, sondern auch Wasser spart.
10. Waschmaschine voll beladen
Für die Waschmaschine gilt dasselbe: Immer vollmachen, dann entfällt der eine oder andere Waschgang, und möglichst das Eco-Programm wählen. Da unsere Kleidung heutzutage vergleichsweise wenig verschmutzt ist, reichen meist niedrige Temperaturen und die Vorwäsche kann entfallen.
11. Regenwasser sammeln
In vielen Gärten ist es sowieso schon Usus, Regenwasser in einer Regentonne zu sammeln. Nutzpflanzen, Blumen und Rasen tut das schöne weiche, nährstoffreiche Wasser gut. Doch auch auf Balkon oder Terrasse lässt sich das Regenwasser auffangen, indem Gießkannen oder Gefäße mit großer, breiter Öffnung im Regen stehen gelassen werden. Bei Sonne abdecken, dann verdunstet das Wasser nicht.
12. Weniger und nachhaltiger konsumieren
Neben der direkten gibt es noch die indirekte Wassernutzung. Dieses „virtuelle Wasser“ fällt zum Beispiel für die Bewässerung von Obst, Gemüse oder Baumwolle oder bei der Herstellung von Waren an. Zum direkten Wasserverbrauch von 127 Litern kommen nach Berechnungen des Umweltbundesamtes pro Person und Tag noch 7.200 Liter für den Konsum dazu. Diesen „Wasserfußabdruck“ können wir reduzieren, indem wir umweltfreundlicher leben, also bio, regional und saisonal kaufen, öfter vegetarisch oder vegan essen und Papier oder Taschentücher aus recycelten Materialien wählen.
Wasser sparen und Umwelt und Klima schützen
Sparen wir Wasser, schützen wir Umwelt und Klima und schonen gleichzeitig unseren Geldbeutel. Daneben gibt es noch weitere wirkungsvolle Möglichkeiten, etwas für den Klimaschutz zu tun, zum Beispiel Energie zu sparen und auf Ökostrom umzusteigen. Unser GASAG | Ökostrom stammt aus Wasser- und Windkraft. In europäischen Wasserkraftwerken und Windanlagen wird aus den erneuerbaren Energiequellen Wind und Wasser klimafreundlicher Ökostrom erzeugt. Das kostbare Wasser geht dabei nicht verloren. Nach der Umwandlung seiner Strömungsenergie in elektrischen Strom wird es wieder dem natürlichen Wasserkreislauf der Erde zugeführt. Das ist rundum nachhaltig.