
Wie hoch ist der Ertrag einer PV-Anlage?
Lohnt sich der Kauf einer Photovoltaik-Anlage? Das hängt entscheidend vom Ertrag ab, den die PV-Anlage erzielen kann. Wie er sich berechnen lässt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Ertrag einer PV-Anlage – was ist damit gemeint?
- Ist der PV-Ertrag im Winter geringer?
- Wie lässt sich der Ertrag einer bereits bestehenden PV-Anlage ermitteln?
- PV-Anlage planen und Ertragsdaten vorab berechnen
- Einflussfaktoren auf den Ertrag einer PV-Anlage
- Häufig gestellte Fragen zum Ertrag einer PV-Anlage
Ertrag einer PV-Anlage – was ist damit gemeint?
Beim Ertrag einer PV-Anlage handelt es sich um die Menge an Strom, die eine Solaranlage über einen bestimmten Zeitraum produziert. Der Ertrag wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Die Höhe des Ertrags gibt Aufschluss darüber, wie rentabel der Kauf einer PV-Anlage ist: Ein höherer Ertrag bedeutet üblicherweise niedrigere Stromkosten und eine zügige Amortisation der Anschaffungskosten. Wie hoch der Ertrag einer PV-Anlage ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab; zum Beispiel von der Sonneneinstrahlung, von der Größe der PV-Anlage und von der Ausrichtung und Neigung der Solarmodule.
Ist der PV-Ertrag im Winter geringer?
Ja, davon müssen Sie ausgehen, weil die Sonne in den Wintermonaten weniger scheint. Dennoch lässt sich auch dann noch Strom aus Photovoltaik gewinnen. Damit Sie im Winter den höchstmöglichen Ertrag für diese Jahreszeit erzielen, können Sie folgende Tipps beachten:
- Selbstreinigende Solarmodule wählen: Wenn die Solarmodule von Schnee oder Laub bedeckt sind, kann das Sonnenlicht sie schlechter erreichen. Viele Solarmodule verfügen mittlerweile über selbstreinigende Eigenschaften, die dafür sorgen, dass Beläge mit dem Regen weggespült werden. Von der Reinigung von Dach-Solarmodulen auf eigene Faust wird vor allem aus Sicherheitsgründen abgeraten; zudem besteht die Gefahr, die Module zu zerkratzen.
- Über einen Speicher nachdenken: Der der Ertrag Ihrer PV-Anlage im Winter geringer ist, wird es vermutlich schwierig, Ihren gesamten Strombedarf in den kalten Monaten allein über den Solarstrom zu decken. Deshalb kann es sinnvoll sein, über den Kauf eines Solarspeichers nachzudenken. So können Sie überschüssigen Strom aus sonnenreichen Zeiten zu einem späteren Zeitpunkt verwenden. Auf diese Weise kann ein Speicher im Winter dafür sorgen, dass der Großteil des erzeugten Solarstroms im eigenen Haushalt verbraucht wird. Dennoch ist vor einer Kaufentscheidung immer eine Fachberatung empfehlenswert, um Ihre individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse zu schildern und eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.
- Strom am besten tagsüber verbrauchen: Sie haben keinen Speicher und möchten sich auch keinen anschaffen? Dann ist es für Sie ideal, den Solarstrom tagsüber zu verbrauchen, wenn Ihre PV-Anlage ihn auch tatsächlich produziert. Waschmaschine, Spülmaschine und Co. haben abends und nachts also am besten Pause.

Gut zu wissen: Kälte ist für PV-Module kein Problem
Kälte schadet Ihren Solarmodulen nicht. Sie arbeiten dann sogar effizienter. Das liegt daran, dass Kälte die elektrische Leitfähigkeit von Solarzellen erhöht und sich damit der Wirkungsgrad steigert.
Wie lässt sich der Ertrag einer bereits bestehenden PV-Anlage ermitteln?
Wenn Sie eine PV-Anlage besitzen, können Sie Ihren exakten Photovoltaik-Energieertrag im Nachhinein recht einfach ermitteln. In die Zukunft schauen lässt sich hingegen leider nicht, da der Ertrag von Jahr zu Jahr variieren kann. Um den Ertrag Ihrer PV-Anlage aus dem vergangenen Jahr zu ermitteln, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Ertragszähler ablesen
Viele moderne PV-Anlagen sind mit einem Ertragszähler ausgestattet, der die gesamte produzierte Strommenge misst. Ein solcher Ertragszähler bietet in der Regel viele Vorteile: Dazu gehört beispielsweise die langfristige Datenanalyse. Durch die Aufzeichnung der Ertragsdaten lassen sich Trends und Muster in der Energieproduktion erkennen. So können Sie die Effizienz Ihrer Photovoltaik-Anlage besser einschätzen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
Daten im Wechselrichter einsehen
Der Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, speichert oft auch die Ertragsdaten der PV-Anlage, die Sie dann ablesen können. Dieses Vorgehen wird auch manuelles Monitoring genannt, ist in der Regel aber eine etwas zeitaufwändigere Möglichkeit, den Ertrag der PV-Anlage zu ermitteln.
Photovoltaik-Monitoring- Systeme
Viele Betreiberinnen und Betreiber nutzen Monitoring-Systeme, mit denen sich über eine App oder eine Web-Plattform der Solarertrag der PV-Anlage ablesen lässt. Auch lassen sich über solche Systeme die Netzeinspeisung und der Eigenverbrauch überwachen. Mit solchen Monitoring-Systemen können Sie Ihre PV-Anlage also jederzeit und recht komfortabel unter die Lupe nehmen.
PV-Anlage planen und Ertragsdaten vorab berechnen
Sie möchten sich eine PV-Anlage anschaffen? Dann wird es Sie sicher brennend interessieren, mit welchem Ertrag Sie zukünftig rechnen können. Vorab lässt sich grob sagen, dass Sie pro kWp (Kilowatt Peak) installierter PV-Leistung im Jahr zwischen 900 und 1.000 Kilowattstunden Strom produzieren können.
Sie können aber auch eine einfache Faustformel verwenden, um eine erste Ertragsprognose Ihrer PV-Anlage zu erhalten. Dafür müssen Sie die Leistung Ihrer PV-Anlage, angegeben in kWp, mit 1.000 multiplizieren. So erhalten Sie die voraussichtliche Höhe Ihres Stromertrags in Kilowattstunden (kWh). Hier eine Beispielrechnung:
Sie planen eine PV-Anlage mit einer Leistung von 6 kWp. Nun multiplizieren Sie diese Zahl mit 1.000. Ihre PV-Anlage kann also vermutlich rund 6.000 kWh (Kilowattstunden) Solarstrom im Jahr produzieren. Bitte beachten Sie aber, dass es sich hier nur um eine allgemeine Formel handelt. Die Höhe des Ertrags hängt von vielen Faktoren ab.
Einflussfaktoren auf den Ertrag einer PV-Anlage
Mit der oben genannten Faustformel können Sie ein erstes Gefühl für die Höhe des Ertrags Ihrer PV-Anlage erhalten. Exakt berechnen lässt er sich damit aber nicht. Das liegt daran, dass unterschiedliche Faktoren einen Einfluss darauf haben, wie viel Strom Sie mit Ihrer PV-Anlage in einem Jahr erzeugen. Wir nennen Ihnen hier einige davon:
Regionaler Standort beziehungsweise Anzahl der Sonnenstunden
Der Standort einer Photovoltaikanlage spielt eine entscheidende Rolle für den Ertrag, da die Anzahl der Sonnenstunden jährlich je nach Region variiert. So konnten sich beispielsweise im Jahr 2024 Berlin und Sachsen über die meisten Sonnenstrahlen freuen. Schlusslicht war Nordrhein-Westfalen.
Jahreszeiten haben Einfluss auf PV-Ertrag
Eine PV-Anlage wird im Sommer einen höheren Ertrag erreichen als im Winter. Das liegt ganz einfach daran, dass im Sommer viel häufiger die Sonne scheint. Man kann davon ausgehen, dass rund drei Viertel des Ertrags einer PV-Anlage im Sommerhalbjahr erzielt wird.
Die Höhe Ihres Ertrags wird also im Laufe des Jahres, abhängig von der Jahreszeit, variieren.
Solar-Ertrag und Ausrichtung der Module
Je besser die Module nach dem Stand der Sonne ausgerichtet sind, desto höher fällt der Ertrag der PV-Anlage aus. In der Regel erzielen nach Süden ausgerichtete Module mit einem Neigungswinkel von etwa 30 bis 40 Grad den besten Ertrag. Aber auch PV-Anlagen, bei denen eine Südausrichtung nicht möglich ist, können unter Umständen eine relevante Menge Solarstrom erzeugen. Ideal ist es, sich vor der Installation einer PV-Anlage zu den eigenen, individuellen Gegebenheiten beraten zu lassen.
Qualität der Solarmodule bestimmt PV-Ertrag
Wie bei jedem anderen Produkt auch gibt es bei PV-Anlagen und Solarmodulen ebenfalls Unterschiede in der Qualität. Hochwertige Module können beispielsweise auch bei geringerer Sonneneinstrahlung oder sogar bei teilweiser Verschattung eine relativ hohe Leistung erbringen. Bevor Sie also eine Kaufentscheidung treffen, gilt auch hier: Beratung ist alles. Holen Sie sich verschiedene Angebote ein, vergleichen Sie sie und lassen Sie sich zur Qualität umfassend beraten.
Qualität des Wechselrichters
Der Wechselrichter in einer PV-Anlage hat eine entscheidende Funktion: Er wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um – nur so ist er für Haushalte verwendbar. Je leistungsfähiger der Wechselrichter ist, desto mehr Strom wird produziert.
Häufig gestellte Fragen zum Ertrag einer PV-Anlage
Wieviel Strom produziert eine 10-kWp-Anlage am Tag?
Das lässt sich nicht exakt vorhersagen, da der Ertrag einer PV-Anlage von vielen verschiedenen Faktoren wie der Ausrichtung der Module, der Jahreszeit und dem regionalen Standort abhängt. Generell können Sie aber davon ausgehen, dass Sie mit einem kWp (Kilowatt Peak) Leistung (entspricht etwa vier Solarmodulen) ungefähr 1.000 kWh (Kilowattstunden pro Jahr) erzeugen können. Für die Berechnung des täglichen Ertrags gibt es auch eine Faustformel:
Täglicher Ertrag (kWh) = kWp × durchschnittliche Sonnenstunden pro Tag
Bei einer 10 kWp-Anlage und der Annahme, dass an vier Stunden pro Tag die Sonne scheint, wäre das Ergebnis ein Ertrag von 40 kWh pro Tag. Bitte bedenken Sie, dass es sich hier nur um eine ungefähre Angabe handelt.
Was ist ein guter PV-Ertrag?
Der durchschnittliche Jahresertrag einer PV-Anlage beträgt etwa 1.000 kWh (Kilowattstunden) pro kWp (Kilowatt Peak) installierter Leistung. Bei idealen Bedingungen kann der Ertrag sogar höher ausfallen und 1.200 bis 1.300 kWh erreichen. Wichtig zu wissen: Der Ertrag kann durch bestimmte Faktoren wie Verschattung oder schlechte Qualität der Solarmodule geschmälert werden.
Erzielt ein Balkonkraftwerk überhaupt einen Ertrag im Winter?
Im Winter wird der Ertrag Ihres Balkonkraftwerks schmaler ausfallen, das ist richtig. Aber mit einigen Tipps können Sie auch dann noch einiges aus Ihrer Steckersolaranlage herausholen:
- Achten Sie schon beim Kauf darauf, dass Sie ein Balkonkraftwerk mit möglichst hoher Wattzahl und Fläche wählen. Denn: Mehr Solarzellen können auch mehr Licht aufnehmen. Ebenfalls kann es sinnvoll sein, sich für sogenannte bifaziale Solarmodule zu entscheiden. Diese besonderen Module können sogar auf ihrer Rückseite Sonnenlicht aufnehmen, das beispielsweise von der Wand oder dem Boden reflektiert wird.
- Wenn der Winter vor der Tür steht, kann es sich lohnen, den Neigungswinkel Ihrer Solarzellen noch einmal zu überprüfen. Das Sonnenlicht sollte bestenfalls senkrecht auf die Zellen treffen. Deshalb ist in den Wintermonaten ein höherer Neigungswinkel von
35 bis 55 Grad empfehlenswert. Es gibt spezielle Halterungen, mit deren Hilfe sich die Winkel verstellen lassen – Sie können diese unabhängig von Ihrem Balkonkraftwerk erwerben.
- Während es bei PV-Anlagen auf dem Dach nicht ratsam ist, die Solarmodule im Winter selbst von Laub und Schnee zu befreien, dürfen Sie bei Ihrem Balkonkraftwerk ruhig Ihre Putzutensilien herausholen. Wenn Sie guten und sicheren Zugang zu den Modulen haben, sollten Sie sie regelmäßig reinigen, damit die Sonnenstrahlen ungehindert aufgefangen werden können. Aber auch hier gilt natürlich: Sicherheit geht vor. Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.