
Stromkosten einer Wärmepumpe.
So viel kostet der Betriebsstrom im Jahr
Die alte Heizung soll ausgetauscht werden? Oder der Umzug in ein Einfamilienhaus mit neuer Wärmepumpe steht an? Da ist es wichtig zu wissen, wie hoch die jährlichen Stromkosten sind. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt und wie sich die Stromkosten einer Wärmepumpe berechnen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmepumpen: Diese verschiedenen Arten von Wärmepumpen gibt es
- Wofür braucht eine Wärmepumpe Strom?
- Stromkosten einer Wärmepumpe: Welche Faktoren Einfluss darauf haben
- Durchschnittliche Stromkosten einer Wärmepumpe
- Stromkosten einer Wärmepumpe berechnen
- Mit einem Wärmepumpentarif heizt die Wärmepumpe günstiger
- FAQ Stromkosten Wärmepumpe - wichtige Fragen schnell beantwortet
Wärmepumpen: Diese verschiedenen Arten von Wärmepumpen gibt es
Die umweltfreundlichen Wärmepumpen nutzen Energie aus der Umgebung, um Wohnhäuser oder andere Gebäude zu beheizen. Es gibt unterschiedliche Arten von Wärmepumpenheizungen:
- Luft-Wasser-Wärmepumpen beziehen die Energie aus der Umgebungsluft.
- Erdwärmepumpen oder Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen Erdwärme, auch Geothermie genannt.
- Und Wasser-Wasser-Wärmepumpen greifen zur Wärmeerzeugung auf die Wärme des Grundwassers zurück.
Wofür braucht eine Wärmepumpe Strom?
Alle Wärmepumpen brauchen Strom, um die Umgebungswärme aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser in Heizwärme umzuwandeln. Im Inneren der Wärmepumpe treibt Strom einen Verdichter an, der die Temperatur der Umgebungswärme weiter erhöht. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe saugt außerdem ein strombetriebener Ventilator die Luft an. Eine Pumpe sorgt dafür, dass die Heizenergie durch das Heizsystem in die Räume transportiert wird. Eine effiziente Wärmepumpe nutzt etwa 75 Prozent Umgebungsenergie und 25 Prozent Strom zum Erzeugen von Heizwärme.

Alles über Wärmepumpen
Sie sind neugierig und möchten alles erfahren, was es über die umweltfreundlichen Wärmepumpen zu wissen gibt? Zum Beispiel: Wann lohnt sich eine Wärmepumpe? Welche Gebäude können mit Wärmepumpen beheizt werden – und welche nicht? Wie teuer ist eine Wärmepumpe und wann amortisiert sich die Investition? Antworten finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Thema Wärmepumpe.
Stromkosten einer Wärmepumpe: Welche Faktoren Einfluss darauf haben
Von diesen Faktoren hängt es ab, wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist und welche jährlichen Stromkosten dafür anfallen:
- Art, Heizleistung und Wirkungsgrad der Wärmepumpe
- Personenanzahl im Haushalt
- Größe der beheizten Wohnfläche
- Sanierungszustand des Hauses
- Eigenes Heizverhalten
- Individueller Strompreis beim Stromdienstleister
Art, Heizleistung und Wirkungsgrad der Wärmepumpe spielen eine maßgebliche Rolle beim Stromverbrauch. Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen wird in der Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. Ein weiterer entscheidender Faktor für Stromverbrauch und Stromkosten ist der Sanierungszustand des Hauses. Ein gut isoliertes und energetisch optimiertes Gebäude ermöglicht eine effizientere Nutzung der Wärmepumpe. Auch die Größe der beheizten Wohnfläche, die Anzahl der Personen im Haushalt und das individuelle Heizverhalten beeinflussen den Stromverbrauch und damit die Stromkosten, die für eine Wärmepumpenheizung anfallen. Kürzere Heizzeiten, eine niedrigere Raumtemperatur, richtiges Lüften und andere Energiesparmaßnahmen reduzieren den Stromverbrauch beim Heizen wesentlich. Schließlich wirkt sich auch der individuelle Strompreis, also wie viel Cent eine Kilowattstunde Strom beim Stromdienstleister der Wahl kostet, direkt auf die Stromrechnung aus.
Durchschnittliche Stromkosten einer Wärmepumpe
Da viele Faktoren den Stromverbrauch und damit die Stromkosten beeinflussen, variieren die Stromkosten für Wärmepumpen. Wir nehmen an, dass eine vierköpfige Familie für ihren Neubau mit 120 Quadratmetern Wohnfläche mit Standardwärmedämmung eine Wärmepumpe anschaffen möchte. Der Wärmebedarf inklusive Warmwasser für das Eigenheim liegt bei etwa neun Kilowatt (kW) – diese Heizleistung muss die Wärmepumpe also erbringen. Mit 2.000 Stunden Heizen im Jahr liegt die Familie im Durchschnitt. Für eine Kilowattstunde (kWh) zahlt sie aktuell 32 Cent (hier ist der Grundpreis anteilig eingerechnet). Je nach Art und Wirkungsgrad der Wärmepumpe unterscheiden sich die Stromkosten, die auf die Familie zukommen. Diese Durchschnittswerte geben eine grobe Orientierung:
- Grundwasser-Wärmepumpe: Hat die relativ hochpreisige Grundwasserwärmepumpe eine sehr gute JAZ von 5, verbraucht sie etwa 3.600 kWh Strom im Jahr. Die Stromkosten belaufen sich auf circa 1.152 Euro jährlich.
- Erdwärmepumpe: Eine Wärmepumpe, die Geothermie nutzt und eine JAZ von 4 aufweist, zieht ungefähr 4.500 kWh elektrische Energie. Das macht im Jahr 1.440 Euro auf der Stromrechnung aus.
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: Eine relativ kostengünstige Luft-Wasser-Wärmepumpe, die dafür nur eine JAZ von 3 hat, braucht ungefähr 6.000 kWh Strom. Das kostet 1.920 Euro jährlich.
Stromkosten einer Wärmepumpe berechnen
Mit folgender Formel lassen sich der Stromverbrauch der Wärmepumpe der Wahl abschätzen und die jährlichen Stromkosten berechnen:
Wärmebedarf / JAZ x Heizstunden = jährlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe in kWh x Strompreis in Euro pro kWh
Für die Luft-Wasser-Wärmepumpe aus unserem Beispiel oben sieht die Rechnung also so aus:
9 kW / 3 x 2.000 Stunden = 6.000 kWh x 0,32 € = 1.920 €
Mit einem Wärmepumpentarif heizt die Wärmepumpe günstiger
Viele Energieversorger bieten spezielle Wärmepumpentarife oder Heizstromtarife an. Diese Tarife sind kostengünstiger als herkömmlicher Haushaltsstrom. Dafür kann der Energieversorger das Heizsystem in Spitzenlastzeiten, wenn flächendeckend besonders viel Strom verbraucht wird, zur Entlastung des Netzes kurz davon trennen. Das ist bei Nachtspeicherheizungen, aber auch bei Wärmepumpen mit Pufferspeicher problemlos möglich. Ein separater Zähler ist die Voraussetzung, um die Wärmepumpe mit dem günstigen Heizstrom zu betreiben. Für die Umwelt ist die Wärmepumpe, ganz unabhängig vom Tarif, sowieso immer günstig.
Warum ist der Wärmepumpentarif günstiger?
Während der Nachtstunden ist der Stromverbrauch in der Regel gering. Tagsüber hingegen steigt der Energiebedarf durch die Aktivitäten in Büros, Gewerbebetrieben und der Industrie. Am späten Nachmittag und Abend nutzen Privathaushalte vermehrt elektrische Geräte wie Herde, Waschmaschinen, Spülmaschinen und Fernseher, und natürlich wird mehr Beleuchtung benötigt. Innerhalb eines 24-Stunden-Zyklus gibt es daher sogenannte Schwachlastzeiten und Spitzenlastzeiten.
Energieversorgungsunternehmen sind bestrebt, das Stromnetz während der Spitzenlastzeiten zu entlasten. Bei Abschluss eines speziellen Wärmepumpentarifs gestatten Sie dem Netzbetreiber, die Wärmepumpe bei Bedarf kurzzeitig vom Netz zu nehmen. Im Gegenzug profitieren Sie von einem günstigeren Strompreis im Vergleich zum regulären Haushaltsstrom. Und keine Sorge: Während dieser Sperrzeiten bleibt die Raumtemperatur konstant. Ein Pufferspeicher sorgt dafür, dass ausreichend Wärme bereitgestellt wird, um die Abschaltphasen zu überbrücken.
Stromkosten einer Wärmepumpe mit Wärmepumpentarif berechnen
Um die jährlichen Stromkosten einer Wärmepumpe mit dem GASAG | STROM Wärmepumpe-Tarif zu veranschaulichen, betrachten wir folgendes Beispiel:
Annahmen:
- Jährlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe: 6.000 kWh
- Preis pro kWh (Haushaltsstrom): 32 Cent
- Preis pro kWh (Wärmepumpenstrom): 27 Cent
Berechnungen:
- Kosten mit Haushaltsstromtarif: 6.000 kWh × 0,32 €/kWh = 1.920 €
- Kosten mit Wärmepumpenstromtarif: 6.000 kWh × 0,27 €/kWh = 1.620 €
Ersparnis durch Wärmepumpenstromtarif: 1.920 € (Haushaltsstrom) - 1.620 € (Wärmepumpenstrom) = 300 €
Diese Einsparung entspricht einer Reduzierung der Stromkosten um etwa 15,6 Prozent im Vergleich zum herkömmlichen Haushaltsstromtarif. Durch die Nutzung eines Ökostromtarifs können Sie Ihre Wärmepumpe besonders umweltfreundlich betreiben. Mit unserem Tarif GASAG | STROM Wärmepumpe beziehen Sie 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen in Europa.
FAQ Stromkosten Wärmepumpe - wichtige Fragen schnell beantwortet
Was kostet eine Wärmepumpe?
Die Kosten hängen vor allem von der Art der Wärmepumpe ab. Sie liegen mit Installation und Erschließung zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Wärmepumpen verbrauchen dafür im Betrieb weniger Strom als Heizungen, die mit fossilen Energieträgern laufen. Für den Umstieg auf eine Wärmepumpenheizung gibt es umfangreiche Förderungen.
Ist die Wärmepumpe eine günstige Art zu heizen?
Generell ist das Heizen mit Wärmepumpen günstiger als mit fossilen Energieträgern. Wie hoch der Stromverbrauch und damit die Stromkosten sind, hängt unter anderem vom Wirkungsgrad der Wärmepumpe, vom Sanierungsstand des Gebäudes und vom eigenen Heizverhalten ab. Viele Energieversorger bieten spezielle günstigere Heizstromtarife oder Wärmepumpentarife an.