Techniker in Uniform repariert Wärmepumpe

Wichtige Voraussetzungen für Wärmepumpen im Überblick.

16.08.2024 Lesezeit: 5 min Erneuerbare Energien

Umweltfreundliche Wärmepumpen eignen sich nicht nur für neue Häuser, sondern oft auch für Altbau und Bestandsgebäude. Diese Voraussetzungen sind nötig, um eine Wärmepumpe im eigenen Haus effizient zu betreiben.

Wärmepumpen: Voraussetzungen für Neu- und Bestandsbauten

Die Wärmepumpe ist das beliebteste Heizsystem für Neubauten. Sie wird mit erneuerbaren Energien betrieben, ist klimafreundlich, effizient und kostengünstig. Wärmepumpen sind grundsätzlich auch für die Nachrüstung in Bestandsgebäuden geeignet, etwa wenn die alte Ölheizung kaputt geht oder schon früher gegen ein umweltfreundliches Heizsystem getauscht werden soll. Neu gebaute Häuser mit ihrer guten Energiebilanz bieten die idealen Voraussetzungen für Wärmepumpen. Doch auch Bestandsbauten oder Altbauten lassen sich mit einer Wärmepumpe effizient beheizen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen.

Wichtige Voraussetzungen für Wärmepumpen

Ob Luft-Wasser-Wärmepumpe, Erdwärmepumpe oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe – für den Einbau einer modernen Wärmepumpe auf Basis erneuerbarer Energien sind einige bauliche und technische Voraussetzungen im und am Haus zu erfüllen:

Gute Wärmedämmung

Eine gute Wärmedämmung des Hauses ist die wichtigste Voraussetzung für den sinnvollen Betrieb einer Wärmepumpe. Die Gebäudehülle sollte möglichst dicht, Dach und Kellerdecke gut isoliert sein und Türen und Fenster möglichst wenig Wärme nach außen dringen lassen. Bei Bestandsgebäuden sind oft energetische Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen notwendig, damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann. Doch es muss nicht immer der große Rundumschlag sein. Einzelne Sanierungsmaßnahmen wie der Austausch von Türen und Fenstern kann die Energieeffizienz eines Hauses schon beträchtlich erhöhen und damit die Heizlast des Gebäudes senken. Eventuelle energetische Schwachstellen am Haus lassen sich mithilfe einer Gebäudethermografie ermitteln.

Möglichst große Heizflächen

Eine Wärmepumpe arbeitet am wirtschaftlichsten mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Ideale Voraussetzungen dafür bieten Flächenheizungen wie Fußbodenheizung, Wandheizung oder Deckenheizung. Da die großen Heizflächen die Wärme gut an den Raum abgeben, reichen niedrige Vorlauftemperaturen zum Beheizen aus. Wärmepumpen lassen sich auch mit regulären Heizkörpern betreiben, vorausgesetzt diese sind groß genug und das Haus ist gut gedämmt. Um bessere Voraussetzungen für eine Wärmepumpe zu schaffen, lassen sich einzelne Heizkörper gegen moderne Wärmepumpenheizkörper oder Niedertemperatur-Flachheizkörper austauschen. Alternativ lässt sich eine Hochtemperatur-Wärmepumpe einbauen. Diese weist allerdings eine niedrigere Effizienz auf.

Grünes Icon mit einer Hand, die eine leuchtende Glühlampe hält

Wärmepumpen: Alles, was Sie wissen sollten

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe? Welche Gebäude können mit Wärmepumpen beheizt werden – und welche nicht? Wie teuer ist eine Wärmepumpe und wann amortisiert sich die Investition? Diese und viele weitere Fragen beantwortet unser Wärmpepumpen-Ratgeber.

Besondere Voraussetzungen für verschiedene Arten von Wärmepumpen

Welche Voraussetzungen ein Gebäude erfüllen muss, hängt auch von der Art der Wärmepumpe ab. Diese speziellen Bedingungen brauchen Luft-Wasser-Wärmepumpen, Erdwärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen:

Voraussetzungen für Luft-Wasser-Wärmepumpen

Die am häufigsten installierte Art der Wärmepumpe ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie nutzt Umgebungsluft zur Wärmeerzeugung. Für den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht es nicht viele Voraussetzungen. Sie in Altbauten zu installieren, zum Beispiel um von Gasheizung auf Wärmepumpe umzurüsten, ist relativ einfach und kostengünstig. Wichtig ist, den passenden Aufstellort für das Außengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe zu finden. Dieses kann durch die Ventilatoren Geräusche erzeugen, auch wenn moderne Geräte sehr leise arbeiten. Daher eignet sich am besten ein Standort, an dem das Außengerät weder Hausbewohner noch Nachbarn stören kann. Dabei ist genügend Abstand einzuhalten – etwa drei Meter bis zum Nachbargrundstück – und die unmittelbare Umgebung zu prüfen: Hauswände können den Schall reflektieren, Rasenflächen oder Hecken wirken dagegen geräuschdämpfend.

Voraussetzungen für Erdwärmepumpen

Für Erdwärmepumpen werden Erdwärmesonden oder Erdkollektoren ins Erdreich eingebracht. Erdwärmesonden erfordern Bohrungen, für die je nach Bohrtiefe (unter oder über 100 Meter) bestimmte Genehmigungen erforderlich sind. Erdkollektoren dagegen setzen nur oberflächennahe Bohrungen voraus, dafür benötigen sie mehr Fläche, daher sollte das Grundstück groß genug sein. Eine wichtige Voraussetzung für den Betrieb einer Erdwärmepumpe ist die Beschaffenheit des Erdreichs: Feuchte, feste Böden speichern Wärme besser als sandige und trockene Böden und bieten daher bessere Bedingungen für eine Erdwärmepumpe. Eine Bodenanalyse klärt die individuelle Eignung des Bodens. Sich eine Erdwärmepumpe anzuschaffen, kostet aufgrund der Bohrarbeiten mehr, sie hat jedoch eine hohe Effizienz.

Voraussetzungen für Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Für Wasser-Wasser-Wärmepumpen, auch Grundwasser-Wärmepumpen genannt, müssen zwei Brunnen bis auf Grundwasserniveau gebohrt werden. Durch den Förderbrunnen wird Wasser gewonnen, durch den Schluckbrunnen wird es abgeleitet. Voraussetzung für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist eine ausreichende Menge und eine sehr hohe Qualität des Grundwassers vor Ort. Dieses darf nicht zu viel Eisen und Mangan enthalten, damit sich in den Brunnen und der Wärmepumpe selbst keine Ablagerungen bilden können. Grundwasser-Wärmepumpen sind die effizientesten unter den Wärmepumpen.

Förderungen für Wärmepumpen 2024

Wer das eigene Haus mit einer klimafreundlichen Heizung ausstattet, kann über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die mit dem Gebäudeenergiegesetz GEG (auch Heizungsgesetz genannt) Anfang 2024 in Kraft getreten ist, umfangreiche Förderungen erhalten. Für den Umstieg auf eine Wärmepumpe, zum Beispiel eine Luft-Wasser-Wärmepumpe von GASAG, lassen sich neben der Grundförderung von 30 Prozent unter bestimmten Voraussetzungen weitere Förderungen beantragen. In Rahmen unseres Förderservice übernimmt GASAG die Förderanfrage beim Kauf einer Wärmepumpe.

Häufige Fragen zu Voraussetzungen für Wärmepumpen

Welche Voraussetzungen braucht man für eine Wärmepumpe?

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Wärmepumpe sind eine gute Wärmedämmung des Hauses und möglichst große Heizflächen. Ideal sind Boden-, Wand- oder Deckenheizungen, Wärmepumpen lassen sich unter bestimmten Bedingungen aber auch mit anderen Heizkörpern betreiben. Eine weitere Voraussetzung ist, dass in und um das Haus genügend Platz für das Aufstellen der Wärmepumpe vorhanden ist. Das Außengerät einer Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück. Die Voraussetzung für eine Erdwärmepumpe ist eine geeignete Bodenbeschaffenheit. Für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist eine hohe Grundwasserqualität nötig.

Eignet sich mein Haus für eine Wärmepumpe?

Neubauten mit ihrer hohen Energieeffizienz eignen sich grundsätzlich für das Beheizen mit einer Wärmepumpe. Auch Bestandgebäude und Altbauten sind häufig für Wärmepumpenheizungen geeignet. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein oder geschaffen werden. Ob sich ein Haus für eine Wärmepumpe eignet, hängt unter anderem davon ab, wie gut es gedämmt und isoliert ist und welches Heizverteilsystem es hat. Flächenheizungen, die in Fußboden, Wände oder Decken eingebaut sind, sind ideal, doch unter bestimmten Bedingungen lassen sich Wärmepumpen auch mit normalen Heizkörpern effizient betreiben.

Ist eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?

Auch im Altbau kann eine Wärmepumpe sinnvoll sein. Das Gebäude sollte eine möglichst gute Wärmedämmung haben oder mit gezielten Maßnahmen saniert oder modernisiert werden. Mithilfe der Gebäudethermografie lassen sich energetische Schwachstellen ausmachen. Türen und Fenster auszutauschen kann die Energiebilanz eines Altbaus schon erheblich steigern.