Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe

Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe.

Infos und Kosten

23.11.2023 Lesezeit: 5 min Energiesparen

Der Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dazu tragen insbesondere ein wachsendes Umweltbewusstsein und steigende Energiekosten bei. Eine Option bietet das Umrüsten einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe. Wir zeigen alle wichtigen Informationen, Vorteile und Kosten der Umrüstung.

Warum ist eine Umrüstung vorteilhaft?

Eine Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzurüsten, ist eine zukunftsorientierte Entscheidung, die langfristig zahlreiche Vorteile für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel bietet. Trotz der anfänglichen Investitionskosten bietet der Umstieg eine langfristige Kostenersparnis, macht unabhängig von fossilen Brennstoffen und reduziert dadurch schädliche CO2-Emissionen. Neben den umwelttechnischen Vorteilen und der Effizienz machen zahlreiche Förderungen den Wechsel von Gasheizung auf Wärmepumpe auch finanziell attraktiv.

Lässt sich jede Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten?

Damit sich eine Gasheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten lässt, ist ein effizienter Betrieb notwendig. Dies ist häufig möglich, wenn das Haus oder die Wohnung mit einer Vorlauftemperatur von maximal 55 Grad Celsius beheizt werden kann – also gut gedämmt ist. Je geringer der Wärmebedarf ausfällt, desto effizienter kann die Wärmepumpe heizen. Wer im Altbau mit schlechter Dämmung und kleinen Heizkörpern lebt, braucht allerdings nicht automatisch zu sanieren. Sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpen erreichen Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius und heizen ebenfalls mit klimafreundlicher Umweltenergie. Dann gelingt auch im Altbau der Umstieg von Gasheizung auf Wärmepumpe.

Gasheizung umrüsten: Hybridheizung oder Wärmepumpe

Eine Gasheizung kann auf zwei Wegen umgerüstet werden. Entweder wird die Gasheizung um eine Wärmepumpe ergänzt und dann als Hybridheizung genutzt oder die Gasheizung wird vollständig durch eine Wärmepumpe ersetzt. Bei der Hybridheizung werden die Gasheizung und Wärmepumpe miteinander kombiniert und über einen Wärmespeicher miteinander verbunden.

Den Hauptbetrieb übernimmt in diesem Fall vorrangig die Wärmepumpe, während das Gas-Brennwertgerät bei sehr kalten Temperaturen unterstützen kann. Die am häufigsten genutzte Variante ist das vollständige Umrüsten des Heizsystems von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe. Im Gegensatz zum Hybridsystem erfordert eine Wärmepumpe weniger Platz und ist wartungsärmer. Besonders Luft-Wasser-Wärmepumpen können häufig ohne aufwendige Baumaßnahmen installiert und effizient genutzt werden.

Kosten für das Umrüsten von Gasheizung auf Wärmepumpe

Die Kosten für Anschaffung, Installation und Erschließung einer Wärmepumpe hängen von mehreren Faktoren ab und können daher stark variieren. Die meisten Wärmepumpen liegen zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Welche Faktoren eine Rolle spielen und wovon die Kosten für eine Wärmepumpe abhängen, erklären wir in unserem Ratgeber zu den Kosten für eine Wärmepumpe. Die Investitionskosten beim Wechsel von einer Gasheizung zu einer Wärmepumpe entfallen, wenn man die Wärmepumpe mietet, statt sie zu kaufen.

Mit dem Angebot GASAG | Wärme Heizkomfort erhalten Sie eine Wärmepumpe, müssen sich aber nicht um Installation, Wartung und mögliche Reparaturen kümmern. Neben der Installation der neuen Wärmepumpe entstehen weitere Kosten für den Rückbau der alten Gasheizung. Die Kosten für die Entsorgung der Gasheizung liegen bei ungefähr 2.000 Euro. Da im Gegensatz zu einer Ölheizung kein Altöl entsorgt werden muss und keine Reinigung des Tanks nötig ist, ist der Rückbau deutlich günstiger.

Welche Förderungen zum Umrüsten gibt es?

Für das vollständige Umrüsten von Gasheizung auf Wärmepumpe steht eine staatliche Förderung zur Verfügung. Dadurch lassen sich die Anschaffungskosten erheblich verringern. Die möglichen Förderungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fasst die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammen. Der maximale Fördersatz beträgt 40 Prozent. Kommt eine Wärmepumpe als Hybridlösung zum Einsatz, ist nur die Wärmepumpe mit 25 Prozent förderfähig.

Worauf ist beim Umrüsten zu achten?

Beim Umrüsten einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe gibt es einige Faktoren zu beachten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Gebäudeanforderung: Für eine effiziente Nutzung der Wärmepumpe ist eine Eignung des Gebäudes entscheidend. Für einen geringen Wärmebedarf eignen sich gut isolierte Gebäude besser, doch auch im Altbau kann eine Wärmepumpe sinnvoll sein.
  • Heizbedarf: Eine Wärmepumpe sollte entsprechend des Heizbedarfs dimensioniert sein. Eine zu kleine Wärmepumpe kann zu einem ineffizienten Betrieb führen, während ein zu groß gewähltes Gerät unnötige Investitionskosten verursacht.
  • Investitionskosten: Beim Umrüsten sind die anfänglich hohen Investitionskosten zu beachten. Im Gegensatz zu einer Gasheizung ist eine Wärmepumpe zunächst teurer, amortisiert sich aber im Laufe der Jahre.
  • Wartung: Eine regelmäßige Wartung ist bei Wärmepumpen genauso wie bei einer Gasheizung nötig. Dadurch lässt sich die Effizienz aufrechterhalten.
  • Wärmequelle: Um die richtige Wärmequelle (Luft, Wasser oder Erdwärme) zu bestimmen, ist der Standort entscheidend. Um die beste Option zu wählen, ist eine umfassende Standortanalyse wichtig.

Neue Förderung für Wärmepumpen im Jahr 2024 geplant

Ab Anfang 2024 soll das Umrüsten auf eine Wärmepumpe mit Grundförderung und Einkommensbonus subventioniert werden. Wie hoch die Förderung genau ausfällt, ist aktuell noch nicht bekannt. Durch das geplante neue Heizungsgesetz beziehungsweise Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist eine höhere Förderung durchaus denkbar.

Wärmepumpe sinnvoll mit Sonnenenergie nutzen

Eine Wärmepumpe ermöglicht effizienteres Heizen als eine Gas- oder Ölheizung. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage können die Kosten für Wärme weiter reduziert werden. Zusätzlich ist durch die Kombination mit Photovoltaik eine unabhängigere Nutzung möglich, sodass steigende Stromkosten abgefedert werden können.