Klimawandel-Folgen für Deutschland.
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel?
Es ist einer der größten Herausforderung unserer Zeit: der Klimawandel und seine Auswirkungen. Welche Folgen die Erderwärmung weltweit und bei uns in Deutschland schon jetzt hat.
Klimawandel bedeutet, dass die Erde sich erwärmt und unser Klima sich verändert. Der Grund dafür, dass sich die durchschnittliche Temperatur der Erde so schnell erhöht, liegt vor allem darin, dass wir mehr Treibhausgase produzieren, als in der Atmosphäre wieder gebunden werden können. Besonders Kohlendioxid (CO2), das zum Beispiel bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Kohle ausgestoßen wird, ist sehr klimaschädlich. Der Klimawandel hat weitreichende Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Diese Klimaauswirkungen sind weltweit im Großen zu beobachten, aber es gibt auch Klimawandel-Folgen in Deutschland, regional und lokal, direkt spürbar. Die Folgen des Klimawandels betreffen also schon heute jede und jeden Einzelnen von uns.
Klimaauswirkungen weltweit
Die Temperatur der Erde hat sich seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 global durchschnittlich um 1,0 Grad erhöht. Jedes Jahr steigt sie schneller. Der Klimawandel hat weltweit und in Europa gravierende Folgen. Zu den weltweiten Klimaauswirkungen zählen:
- Polschmelze: Die Polkappen schmelzen durch die gestiegenen Temperaturen, besonders der Nordpol in der Arktis. Der Meeresspiegel steigt, zusätzlich kommt es zu einem Rückkopplungseffekt. Denn die hellen Eisflächen reflektieren Sonnenlicht, die dunkle Wasseroberfläche und Land absorbieren sie und erwärmen sich. Tauen Permafrostböden in kalten Regionen der Erde auf, entweichen große Mengen Methan. Beides verstärkt den Treibhauseffekt.
- Gletscher: Die höheren Durchschnittstemperaturen infolge des Klimawandels bringen Gletscher weltweit zum Schmelzen. Das Wasser fließt ins Meer und lässt den Meeresspiegel zusätzlich steigen. Die Gletscherschmelze führt langfristig zu Wasserknappheit und Trockenheit.
- Meere: Der Meeresspiegel steigt nicht nur, weil Gletscher und Polkappen schmelzen, sondern auch weil die Wassermassen sich durch die wärmeren Temperaturen ausdehnen. Dadurch mehren sich weltweit die Flutkatastrophen. Flache Inseln in den Tropen, etwa der Inselstaat Malediven, und tiefliegende Küstenregionen könnten vollständig überschwemmt werden. Die höheren Wassertemperaturen bedrohen Korallenriffe wie das Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste und lassen Korallen sterben.
- Golfstrom: Der Golfstrom, der zu den Meeresströmungen im Atlantik gehört und Wärme Richtung Europa bringt, verlangsamt sich. Forscher vermuten, dass unter anderem das Mehr an Schmelzwasser aus Grönland dafür verantwortlich ist. Als Folge davon könnte Europa abkühlen und über dem Atlantik gäbe es öfter Wirbelstürme.
- Dürren: Als Auswirkung des Klimawandels kommt es immer öfter zu Hitzewellen und langen Trockenzeiten. Die Ernte auf den Feldern vertrocknet, Böden erodieren. Besonders Menschen in armen Ländern zum Beispiel in Ostafrika leiden dann unter Hunger und Wasserknappheit und müssen fliehen. Das verstärkt soziale und politische Konflikte.
Klimawandel: Folgen für Deutschland, Berlin und Brandenburg
Das klingt weit weg? Schon heute ist Deutschland von den Folgen des Klimawandels betroffen. Hier ist es durchschnittlich um 1,5 Grad wärmer geworden – das ist ein stärkerer Anstieg, als global zu beobachten ist. Eine direkte Klimaauswirkung ist, dass sich unser Wetter verändert und es öfter extreme Wetterereignisse gibt, also sehr starke Hitze mit langen Trockenperioden oder Starkregen mit Überschwemmungen, Hochwasser und Sturzfluten. Die Klimaauswirkungen zeigen sich in den deutschen Bundesländern in unterschiedlicher Ausprägung und betreffen viele Bereiche:
- Flutkatastrophen: Es kommt immer häufiger zu Flutkatastophen, die Orte und Landschaften an Flüssen bedrohen. Das Jahrhunderthochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 etwa forderte viele Opfer und richtete massive Schäden an. Es zerstörte Häuser, Straßen, Brücken und Bahnstrecken. In vielen Orten wurde auch die Infrastruktur für die Gas-, Strom- und Wasserversorgung beschädigt.
- Nord- und Ostsee: Der Anstieg des Meeresspiegels macht auch vor Nordsee und Ostsee nicht halt. In den Küstenorten im Norden Deutschlands gibt es deshalb häufiger Überflutungen, die durch stärkere Winde heftiger ausfallen können. Wärmere Wassertemperaturen bieten giftigen Blaualgen und Quallen günstige Bedingungen.
- Gesundheit: Extrem hohe Temperaturen und Hitzewellen belasten die Gesundheit. Besonders ältere und kranke Menschen sowie Kinder sind bei Hitze gefährdet und leiden stärker unter den Klimaauswirkungen.
- Landwirtschaft: Die Vegetationszeiträume, in denen Pflanzen wachsen, blühen und Früchte tragen, verschieben sich. Damit steigt das Risiko, dass Wachstumsphasen in Spätfrostzeiten fallen. Hitzewellen und Dürreperioden bedrohen die Ernte genauso wie Starkregen und lange Nassphasen. Wenn Wiesen und Weiden austrocknen, gibt es weniger Futter für die Tiere. Milde Winter bringen mehr Pilze, Viren und Schädlinge hervor.
- Tiere und Pflanzen: Wenn sich Klimazonen und Vegetationsphasen verschieben, verändert sich unsere Tier- und Pflanzenwelt, die Artenvielfalt ist in Gefahr. Es können sich neue Arten ansiedeln und das Ökosystem durcheinanderbringen. Steigende Wassertemperaturen gefährden die Flora und Fauna von Seen, Flüssen und Nord- und Ostsee.
- Wälder: Durch Witterungsextreme sind die Bäume anfälliger für Schädlinge. Lange Trockenheit erhöht die Gefahr von Waldbränden. Dabei sind gerade Wälder wichtig, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, denn sie binden CO2.
- Verkehr: Starkregen überflutet oder unterspült Straßen und Schienen. Zu hohe oder zu niedrige Wasserstände in Binnenwasserstraßen unterbrechen den Schiffsverkehr. Damit ist der Warentransport und die Versorgung mit Rohstoffen gefährdet, Lieferketten werden unterbrochen.
Hitze und Dürre in Brandenburg
Seit 2018 hat Brandenburg mit Dürresommern zu kämpfen. Zwar soll die jährliche Regenmenge auf einem ähnlichen Niveau bleiben, doch durch steigende Temperaturen werde das Wasser zunehmend schlechter in der Landschaft ankommen. Die Klimaauswirkungen sind konkret zu spüren: Flüsse und Seen trocknen zunehmend aus. So erreichte die Oder beinahe ihren historischen Tiefststand. Die Schwarze Elster in Südbrandenburg führte zum wiederholten Male gar kein Wasser mehr. Im Spreewald blieben Schleusen geschlossen, um das Abfließen des Wassers zu verlangsamen. Hitze und Trockenheit machen Menschen zu schaffen, etwa durch Kreislaufversagen. Darüber hinaus müssen sich Schifffahrt und Wasserversorgung an die veränderten Gegebenheiten anpassen. Nicht zuletzt steigt die Waldbrandgefahr.
Tropennächte in Berlin
Der Klimawandel hat besondere Folgen für Städte: Auf die Hitze des Tages folgt nachts kaum noch Abkühlung. Von einer Tropennacht ist die Rede, wenn die Temperaturen zwischen 18 und 6 Uhr nicht mehr unter 20 Grad Celsius fallen. In Berlin kommt dies häufiger vor als im Umland. Der Grund wird „urbaner Hitzeinseleffekt“ genannt. Er kommt zustande, weil der Boden in Städten stärker versiegelt ist, dunkle Asphaltflächen und Gebäude sich tagsüber stärker aufheizen, die Wärme in der Nacht aber nicht schnell genug wieder abgeben. Durch zu wenig Begrünung kann darüber hinaus weniger Abkühlung durch Verdunstung stattfinden. Dazu steigern sowohl die Motorwärme des Straßenverkehrs als auch die schlechtere Luftzirkulation die Temperaturen deutlich im Gegensatz zu ländlichen Gebieten.
Eine Studie des Umweltbundesamts von 2022 zeigt, wie nachhaltige Gebäudeklimatisierung gelingen könnte. So sollen neue Bäume, mehr Verschattung durch außenliegenden Sonnenschutz sowie Dach- und Fassadenbegrünung dazu beitragen, die Temperaturen in Innenstädten sowohl innen als auch außen wesentlich angenehmer zu gestalten.
Die Folgen des Klimawandels in Deutschland und der Welt eindämmen
Die Erderwärmung ist Fakt, sie lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Doch noch ist es nicht zu spät, um den Klimawandel zu verlangsamen oder zu stoppen. Wir können alle im Kleinen unseren Beitrag dazu leisten, die Erderwärmung zu begrenzen und das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Wie das geht? Indem wir umweltfreundlich leben und aktiv das Klima schützen. So verringert der Wechsel zu Ökostrom unseren CO2-Ausstoß zum Beispiel enorm. Auch den Kühlschrank um zwei Grad hochdrehen und dafür die Heizung herunterregulieren spart Energie und damit Kohlendioxid. Diese und weitere wertvolle Energiespartipps für den Haushalt helfen sofort, den eigenen grünen Fußabdruck zu verkleinern. Damit die Klimaauswirkungen sich in Grenzen halten und wir auch morgen noch gut auf unserer Erde leben können.