Ein Kind sammelt mit dem Vater Müll an einem Fluss ein

Wie lässt sich der Klimawandel stoppen?

21.04.2021 Lesezeit: 10 min Nachhaltigkeit

Jeder von uns kann etwas unternehmen, um den Klimawandel zu stoppen. Wir geben praktische Tipps, wie wir klimafreundlicher leben können, um unsere negativen Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren.

Klimawandel stoppen: Jeder Schritt zählt für mehr Klimaschutz

Den Klimawandel zu stoppen ist die größte Aufgabe unserer Generation, denn dieser bringt fatale Folgen für uns und unsere Umwelt. Extreme Wetterereignisse, Artensterben und Hunger – in so einer Welt will doch niemand leben?! Um das zu verhindern, gilt es, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen und den gesamten CO2-Ausstoß zu reduzieren. Es handelt sich dabei erst mal um riesige Mengen an Emissionen, die es zu vermeiden gilt. Kein Wunder also, dass es einem manchmal so erscheint, als ob man als einzelne Person nicht viel bezwecken kann. Das stimmt allerdings nicht, denn wenn jeder etwas fürs Klima tut, dann bilden wir ein großes Ganzes mit starkem Wirkungsgrad.

So kannst auch du den Klimawandel stoppen

Nicht nur Personen in hoher politischer Stellung haben Einfluss auf den Klimaschutz, sondern auch du als Privatperson hast viele Möglichkeiten, deinen eigenen Beitrag zu leisten. Oftmals führen viele kleine Schritte zum großen Ganzen. Zu Beginn solltest du am besten deinen eigenen CO2-Fußabdruck ermitteln. Dafür bietet beispielsweise das Umweltbundesamt einen CO2-Rechner an. Du kannst alle deine Lebensbereiche betrachten und dir überlegen, wie du CO2 gezielt einsparen kannst.

Was ist eigentlich der Klimawandel?

Bevor man direkt mit den Klimaschutzmaßnahmen loslegt, ist es natürlich wichtig zu wissen, warum man das Ganze überhaupt macht. Klimawandel – was bedeutet das eigentlich? Und was würde passieren, wenn wir einfach so weiter machen wie bisher? Grundsätzlich steht der Klimawandel für eine Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Neu ist das nicht, denn in der Erdgeschichte hat es Veränderungen des Klimas schon immer gegeben. Was die aktuelle globale Erderwärmung allerdings so problematisch macht, ist ihre Geschwindigkeit. Zum Vergleich: In den letzten 50 Jahren stieg die Temperatur um etwa 0,13 Grad pro Jahr an. Das ist doppelt so schnell wie in den letzten 100 Jahren. Pflanzen und Tiere haben dadurch keine Zeit, sich anzupassen.

Was passiert also, wenn sich die Erde weiterhin so schnell erwärmt? Viele der gravierenden Klimawandel-Folgen sind heute schon sichtbar. Zum einen ist da das Schmelzen von Eisschilde, Gletschern und Permafrost. Der Meeresspiegel steigt und küstennahe Regionen samt Einwohner werden gefährdet. Auch die im arktischen Permafrostboden enthaltenen 1,8 Billionen Tonnen Kohlenstoff stellen eine Gefahr dar, denn diese werden in Form von Methan freigesetzt. Das verstärkt wiederum den Treibhauseffekt und die Erdüberhitzung wird um ein vielfaches beschleunigt.

Zum anderen führt der Klimawandel zu einer Zunahme an extremen Wetterlagen wie z. B. extreme Dürreperioden und Überschwemmungen. Diese zerstören die Lebensgrundlage von Millionen Menschen und führen zu Hunger. Auch viele Tierarten sind durch die mangelnde Nahrung vom Aussterben bedroht. Wenn wir also so weitermachen wie bisher, zerstören wir nicht nur unsere Lebensgrundlage, sondern die aller. Deswegen ist es umso wichtiger, dass jeder dabei hilft, den Klimawandel zu stoppen.

Diese 10 Tipps helfen, den Klimawandel zu stoppen

Duschen, essen, arbeiten, heizen, mobil sein, Freizeitaktivitäten – wir alle produzieren jeden Tag eine Menge CO2. In Deutschland sind es im Durchschnitt pro Person etwa 11 Tonnen im Jahr. Oft ist uns gar nicht bewusst, welche Aktivitäten wie viel Kohlendioxid verursachen. Um den Klimawandel zu verlangsamen, müssen wir CO2 sparen. Das geht nur im großen Stil? Stimmt nicht. Jede und jeder Einzelne kann einen Teil dazu beitragen, Treibhausgase zu reduzieren. Im Alltag geht das oft ganz nebenbei – unsere 10 Tipps helfen dabei.

Tipp 1: Produkte ohne Plastikverpackung kaufen

Feste Seife und Duschgel am Stück statt flüssig in der Plastikflasche, Kopfsalat ohne Kunststoffhülle, offene Spaghetti aus dem Unverpackt-Laden. Wer zu Produkten ohne Plastikverpackung greift, spart jede Menge CO2 ein. Bei der Produktion einer Tonne PE-Granulat, das zum Beispiel für Nudelverpackungen verwendet wird, entstehen fast zwei Tonnen CO2. Bei Papier und Kartonage sind es dagegen nur um die 676 Kilogramm. Wenn sich eine Plastikverpackung schlecht vermeiden lässt, wie zum Beispiel bei Toilettenpapier, dann am besten als Mülltüte weiterverwenden.

Tipp 2: Saisonal und regional kochen

Saisonales Obst und Gemüse hat eine viel bessere Klimabilanz als solches, das einmal um die halbe Welt reist, bevor es vor uns auf dem Teller liegt. An einem Beispiel verdeutlicht: Erdbeeren von deutschen Feldern im Frühjahr produzieren 0,3 CO2-Äquivalent pro Kilogramm, frische Erdbeeren im Winter zehnmal so viel. Was Saison hat, ist außerdem in der Regel auch günstiger. So spart man jeden Tag nicht nur eine Menge CO2, sondern schont auch die Haushaltskasse.

Tipp 3: Weniger Fleisch essen

Es muss ja nicht gleich Komplettverzicht sein. Wer ab und zu auf Fleisch weglässt, kann ordentlich CO2 sparen. Die Herstellung von Rindfleisch verursacht pro Kilo nämlich etwa 30 Kilogramm CO2-Äquivalente, bei Geflügel und Schweinefleisch sind es immerhin noch 4 Kilo. Soja als pflanzliche Alternativen kommt dagegen mit 1,2 Kilo Treibhausgasen aus.

Tipp 4: Auf Ökostrom umsteigen

Ohne Energie geht es nicht, doch beim Verbrennen von fossilen Energieträgern wird viel Kohlendioxid freigesetzt. Wer dem Klima etwas Gutes tun will, steigt auf Ökostrom um. Der stammt aus erneuerbaren Energien und ist klimafreundlich. Das macht den Strommix, der aus der Steckdose kommt, immer grüner und muss nicht mal teurer sein.

Tipp 5: Auf den Stand-by-Modus verzichten

Ob Ökostrom oder Normalstrom: Energiesparen ist immer eine gute Idee. Denn weniger Energieverbrauch bedeutet weniger CO2-Ausstoß und gleichzeitig niedrigere Energiekosten. Schon kleine Maßnahmen helfen: Verzichtet ein Zwei-Personen-Haushalt bei Elektrogeräten auf den Stand-by-Modus, erspart er der Umwelt ungefähr 100 Kilo CO2 im Jahr – und sich selbst 65 Euro Stromkosten. Typische Stromfresser im Haushalt identifizieren und ein paar einfache Energiespartipps beachten entlastet Umwelt und Geldbeutel zusätzlich.

Tipp 6: Kleidung gebraucht kaufen

Wie umweltfreundlich ist unsere Kleidung? In Deutschland kauft jede Person durchschnittlich 56 Kleidungsstücke pro Jahr. Bei der Produktion werden ungefähr 680 Kilogramm CO2-Äquivalente freigesetzt. Doch vieles davon wird nur selten getragen und schnell aussortiert. Wenn jede Person 20 Prozent davon, also 11 Teile, stattdessen gebraucht kaufen würde, könnte sie etwa 140 Kilo CO2 pro Jahr sparen. Weitere Einsparmöglichkeiten: Fair Fashion von nachhaltigen Modelabels statt Fast Fashion der großen Ketten shoppen. Und sich bei jedem Teil ganz bewusst fragen: Brauche ich das wirklich?

Tipp 7: Einen Sparduschkopf verwenden

Ein Sparduschkopf mischt dem Wasser Luft bei. So wird weniger Wasser fürs Duschen verbraucht und damit weniger Energie benötigt, um das Wasser zu erwärmen. Jeden-Tag-Duscher können so je nach Duschdauer 200 bis 600 Kilogramm Treibhausgase pro Jahr einsparen. Kürzer duschen und Temperatur niedriger einstellen schont das Klima zusätzlich.

Tipp 8: Heizung runterdrehen

Im Winter möchten wir es warm haben, klar, aber jedes Grad mehr belastet das Klima mit mehr Kohlendioxid. Wer die Raumtemperatur um ein Grad absenkt und sich zum Beispiel im Wohnzimmer mit 20 Grad begnügt, spart ungefähr 6 % Energie. Auf eine 70 Quadratmeter große Wohnung im Mehrfamilienhaus gerechnet, kommen so um die 160 Kilogramm CO2-Ersparnis zusammen. Ein zusätzlicher Anreiz: Die Heizkosten fallen niedriger aus.

Tipp 9: Mit Ecosia suchen

Jede Suchanfrage via Google verursacht etwa 0,2 Gramm CO2. Bei 25 Suchanfragen am Tag sind das 5 Gramm, bei 50 Anfragen 10 Gramm. Doch es gibt eine Alternative: die grüne Suchmaschine Ecosia. Die ist nicht nur klimafreundlich, sondern sogar klimapositiv. Eigene Solaranlagen erzeugen doppelt so viel Energie, wie die Suchanfragen der Nutzer brauchen. Für jede 50. Suchanfrage pflanzt Ecosia außerdem einen Baum – über 135 Millionen sind es mittlerweile.

Tipp 10: Zug statt Flug nehmen

Wer von Berlin nach München reisen möchte oder umgekehrt, hat die Wahl zwischen Flug und Zug. Die Reisezeit unterscheidet sich kaum, wenn man die Fahrzeit zwischen Flughafen und Stadt dazurechnet. Beim CO2-Ausstoß ist der Unterschied jedoch enorm: Für Hin- und Rückflug fallen pro Person etwa 310 Kilo CO2 an – mit der Bahn sind es nur knapp 35 Kilo. Bahnticket schon gebucht?

Klimawandel stoppen: Mit gutem Beispiel vorangehen

Es muss nicht alles sofort funktionieren, denn jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Ein besonders effektiver Schritt, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, ist auf jeden Fall zu Ökostrom zu wechseln. Die Energiewirtschaft hat in Deutschland den mit Abstand größten Anteil an CO2-Emissionen, daher liegt hier auch ein besonders hohes Einsparungspotenzial. Unsere Anlagen haben 2020 rund 73 Mio. kWh grünen Strom aus Wind, Sonne und Biogas erzeugt, wodurch ungefähr 46.000 Tonnen CO2 eingespart werden konnten (weitere Informationen in unserem Nachhaltigkeitsbericht). Zudem fördern wir als Klimaschutzpartner grüne Start-ups und etablieren neue Standards der Eco-Mobilität. Berlin möchte bis 2050 klimafreundlich sein.

Wir wissen aber auch, dass wir den Klimawandel nur gemeinsam stoppen können. Deshalb möchten wir dich mit nachhaltigen Ökostromprodukten dabei unterstützen, einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wir bieten dir zum Beispiel GASAG | STROM mit dem Qualitätslabel RenewablePlus. Damit kommt aus deiner Steckdose nicht nur grüner Strom, sondern du verpflichtest gleichzeitig die Betreiber von RenewablePlus-Kraftwerken in den Ausbau ihrer Erneuerbaren Energien zu investieren. Die Umwelt profitiert also doppelt von deinem Wechsel zu Ökostrom.

Egal welche Maßnahmen du ergreifst, um den Klimawandel zu stoppen, mach es wie wir, mit voller Energie! Wenn du es vorlebst, wirst du dein Umfeld dazu motivieren, es dir gleichzutun. Und das ist ein gutes Gefühl!