Konventionelle Energiequellen.
Unterschiede und Eigenschaften
Was versteht man unter konventionellen Energiequellen und wie unterscheiden sie sich von regenerativen Energien? Unser Überblick zeigt es.
Was sind konventionelle Energiequellen?
Unter konventionellen Energiequellen versteht man fossile Energien wie Kohle, Öl und Erdgas, aber auch Uran. Im Gegensatz zu regenerativen Energien sind die Vorkommen von konventionellen Energiequellen auf der Erde begrenzt.
Konventionelle Energiequellen im Überblick
Wegen ihrer Eigenschaften zur effektiven Energieerzeugung haben sich im Wesentlichen vier konventionelle Energieträger durchgesetzt.
Konventionelle Energiequelle Kohle
In Kohlekraftwerken wird Braunkohle und Steinkohle verbrannt, um Wasser zu erhitzen. Dabei entsteht Wasserdampf, der Turbinen zur Stromerzeugung antreibt – und mit mindestens 97.488 Kilogramm CO2 pro Terajoule Energie auch die höchste Menge an Kohlenstoffdioxid.
Konventionelle Energiequelle Öl
Öl wird in Raffinerien nach der Förderung weiterverarbeitet und dient als Kraftstoff für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, für Generatoren zur Stromerzeugung und in Form von Heizöl auch als Energieträger für Ölheizungen. Diese sind in Deutschland noch immer weit verbreitet. Bis zum Jahr 2019 arbeiteten noch 4.760.000 Ölheizungen in Deutschland. Mit rund 74.000 Kilogramm CO2 pro Terajoule Energie verursacht Heizöl ebenfalls hohe Kohlenstoffdioxidemissionen.
Konventionelle Energiequelle Erdgas
Unter den fossilen Energieträgern gilt Erdgas als die sauberste Energie. Einerseits liegen die CO2-Emissionen mit etwa 55.800 Kilogramm pro Terajoule Energie deutlich unter denen von Kohle und Heizöl und andererseits muss Erdgas nach der Förderung lediglich gereinigt werden und kann anschließend in das Erdgasnetz eingespeist werden. Weitere Emissionen, wie etwa bei Aufbereitung oder Transport per Schiff, Bahn oder LKW, entfallen bei Erdgas komplett. Und wer möchte, kann sich heute schon für Ökogas entscheiden.
Konventionelle Energiequelle Uran
Uran zählt ebenfalls zu den konventionellen Energiequellen. Im Gegensatz zu den übrigen Energieträgern wird Uran allerdings nicht herkömmlich verbrannt, um Energie zu erzeugen. Stattdessen wird es in angereicherter Form im Reaktor eines Kernkraftwerks als nuklearer Brennstoff verwendet. Dabei kommt das Prinzip der Kernspaltung zum Einsatz: Ein Neutron wird auf den Atomkern von Uran geschossen. Der Kern wird gespalten, die Spaltprodukte setzen erneut Spaltneutronen frei und damit eine Kettenreaktion in Gang. Währenddessen entsteht Hitze, die Wasser verdampfen lässt. Dieser Wasserdampf treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. Nach der Havarie des japanischen Kernkraftwerks Fukushima hat die Bundesregierung beschlossen, die Energiewende zu beschleunigen und die Stromerzeugung in deutschen Kernkraftwerken bis Ende 2022 zu beenden.
Regenerative Energien: Nachhaltig und klimafreundlich
Damit die Energiewende gelingt, sind regenerative Energiequellen unerlässlich. Denn diese erzeugen Energie aus erneuerbaren Quellen. Zu den häufigsten regenerativen Energiequellen gehören Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft. Doch auch Biomasse zur Gas- und Stromerzeugung trägt einen Teil dazu bei, den Energiemix grüner zu gestalten. Einerseits gilt der Vorrat an Wind, Sonne und Wasserkraft als unerschöpflich und andererseits entsteht die Energie klimafreundlich und im Vergleich zur Kernkraft risikolos. So brauchen die Gärreste einer Biogasanlage nach der Biogaserzeugung nicht in ein Hochsicherheitslager transportiert werden, sondern kommen als organischer Dünger zum Einsatz.
Brückentechnologie Erdgas: Gas geben bei der Energiewende
Als sauberste konventionelle Energiequelle spielt Erdgas insbesondere auch wegen seiner Infrastruktur eine wichtige Rolle als Brückentechnologie bei der Energiewende. Denn anstelle von klassischem Erdgas werden künftig auch immer mehr grüne Gase eingespeist. Zusätzliche Energiespeicher innerhalb des Gasnetzes – wie etwa der 800 Meter tief in einer porösen Sandsteinschicht in Charlottenburg angesiedelte Erdgasspeicher der GASAG – lassen sich für moderne Verfahren wie Power-to-Gas nutzen. Dabei werden Überschusskapazitäten von regenerativen Energien genutzt, um per Elektrolyse Wasserstoff zu produzieren – sauberer geht’s nicht.