Sonnenenergie: Die größte Energiequelle der Erde.
Die Sonne kann theoretisch den Energiebedarf der Erde für ein ganzes Jahr decken – in nur 90 Minuten. Wie lässt sich Sonnenenergie also praktisch nutzen und wo liegen die Unterschiede?
Wie sich Sonnenenergie nutzen lässt
Indirekt ist Sonnenenergie für alle Energiequellen unerlässlich. Denn ohne die Lichtstrahlen der Sonne entstünden beispielsweise keine Hoch- und Tiefdruckgebiete – und dementsprechend auch keine Windenergie auf der Erde. Selbst in konventionellen Energiequellen wie Kohle, Öl und Erdgas steckt Sonnenstrahlung, die vor Millionen von Jahren das Wachstum von Pflanzen ermöglicht hat, deren Überreste heute noch einen großen Teil der benötigten Energie bereitstellen.
Sonnenlicht kann als regenerative Energiequelle direkt sowohl zur Erzeugung von Strom als auch Wärme genutzt werden. Dies geschieht im privaten Bereich durch Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen.
Große Solarkraftwerke erzeugen hingegen Strom durch Wasserdampf. Dazu werden unter anderem Spiegel eingesetzt, um die Sonnenstrahlen zu bündeln und ein Trägeröl zu erhitzen, das schließlich Wasser verdampfen lässt. Dieser Dampf treibt anschließend einen Generator zur Stromerzeugung an – ganz ähnlich wie in konventionellen Kraftwerken.
So funktionieren Photovoltaik-Anlagen
Photovoltaik-Anlagen (PV) erzeugen Strom auf eine andere Weise als große Solarkraftwerke. So bestehen PV-Module aus mehreren Halbleiterschichten. Bei Einfall von Sonnenstrahlung bewegen sich Elektronen zwischen diesen Schichten, sodass eine Gleichstrom-Spannung entsteht. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt und kann anschließend sofort selbst verbraucht, in einem Haus-Akku für später gespeichert oder in das Stromnetz eingespeist werden.
So funktionieren Solarthermie-Anlagen
Um Sonnenenergie in Wärme umzuwandeln, werden Solarthermie-Anlagen eingesetzt. Diese arbeiten mit dunklen Kollektoren, um möglichst viel Sonnenenergie aufnehmen zu können. Wer im Sommer ein schwarzes T-Shirt trägt, kennt den Effekt: Dunkle Oberflächen absorbieren mehr Wärme. Darunter wird es heißer als unter einem weißen T-Shirt. Diese Tatsache nutzen die Kollektoren, denn das Sonnenlicht heizt sie kräftig auf. Die entstandene Wärme wird anschließend zunächst an eine unter den Kollektoren zirkulierende Solarflüssigkeit abgegeben und schließlich an einen Wärmetauscher übertragen. Die nun abgekühlte Solarflüssigkeit fließt erneut zu den Kollektoren und schließt damit den Kreislauf.
Die Rolle von Sonnenenergie bei der Energiewende
Schon heute macht Photovoltaik einen großen Teil der regenerativen Energien in Deutschland aus. So wurden im Jahr 2020 50,6 Terawattstunden Strom erzeugt. Gemessen am Bruttostromverbrauch in Deutschland von 552,9 Terawattstunden ergibt das einen Anteil am gesamten Stromsee von 9,2 Prozent. Solarthermie trägt mit 8,7 Terawattstunden ebenfalls zum Gelingen der Energiewende bei. Das Potenzial von Sonnenenergie ist enorm.
Einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zufolge ließen sich allein durch PV-Anlagen auf den Dächern von Bestandsbauten in Deutschland bis zu 2.100 Terawattstunden Strom erzeugen. Weitere Potenziale liegen in der Nutzung von Freiflächen.
Sonnenenergie für die eigene Energiewende nutzen
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