Vor- und Nachteile erneuerbare Energien.
Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme – die erneuerbaren Energien sind wichtiger Baustein der Energiewende und tragen wesentlich zum Klimaschutz bei. Doch was sind die Vorteile und die Nachteile von regenerativen Energiequellen?
Als erneuerbare oder regenerative Energien werden solche Energieträger bezeichnet, die potentiell unerschöpflich sind oder sich sehr schnell wieder erneuern. Die Umwandlung von erneuerbaren Energien in Strom und Wärme geschieht – im Unterschied zu konventionellen Energieträgern wie Kohle oder Erdöl – umwelt- und klimafreundlich.
Der Ausbau der Erneuerbaren wird im Rahmen der Energiewende in Deutschland immer weiter vorangetrieben. Gefördert wird das unter anderem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG . So ist der Anteil der Erneuerbaren über die letzten Jahre stetig gewachsen. 2021 deckten sie 19,7 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs. Besonders weit ist der Ausbau der regenerativen Energien im Stromsektor. Ökostrom macht schon 41,1 Prozent am Endenergieverbrauch aus. Durch die Nutzung der Erneuerbaren sparte Deutschland 2021 fast 221 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ein. Dabei spielt neben der Gewinnung, auch das Speichern der erneuerbaren Energie eine wichtige Rolle.
Die Vorteile von erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energieträger haben gegenüber konventionellen Energiequellen viele wertvolle Vorteile:
- Regenerative Energien sind nahezu unbegrenzt verfügbar und erneuern sich selbst. Dadurch werden die fossilen Ressourcen der Erde geschont.
- Die Erneuerbaren sind sehr klimafreundlich; sie tragen wesentlich dazu bei, den Klimawandel zu verlangsamen und die Klimaauswirkungen zu begrenzen. Denn während bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern große Mengen an Kohlendioxid entsteht, verursachen erneuerbare Energien nur sehr wenig CO2. Dieses ist den Anlagen geschuldet, die hergestellt, eingerichtet, gewartet und später recycelt oder entsorgt werden müssen.
- Regenerative Energien sind weltweit verfügbar und können vor Ort gewonnen werden. Das stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern es fallen auch der Transport und die entsprechenden Kosten weg. So sinkt auch die Abhängigkeit von Energieimporten aus anderen energieliefernden Ländern.
- Der Einsatz von grünen Energien bringt für Mensch, Tier und Umwelt wenig Gefahr mit sich. Das ist ein großer Vorteil im Vergleich zu Atomkraft, wo bei Unfällen gefährliche radioaktive Strahlung austreten kann und Atommüll gelagert werden muss, zum Kohlebergbau, der Luft und Umwelt verschmutzt, oder zu Öl, das bei Ölkatastrophen Meere und Küsten bedroht. Erneuerbare Energien gelten daher als sauber.
- Der Umstieg auf erneuerbare Energien schafft Arbeitsplätze. In Deutschland waren 2019 laut Umweltbundesamt fast 400.000 Menschen im Bereich der Erneuerbaren beschäftigt.
- Regenerative Energien können auch zu Hause zum Einsatz kommen, zum Beispiel durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder eine Wärmepumpe, die die natürliche Wärme der Erde oder der Luft nutzt. Ein Haushalt kann damit Strom und Wärme für den Eigenverbrauch selbst herstellen. So wird er autark von externer Energieversorgung und damit unabhängig von Energiepreisen.
Die Nachteile von erneuerbaren Energien
Wegen ihrer zahlreichen Vorteile sollen die regenerativen Energien die fossilen Energieträger in Deutschland nach und nach ersetzen. Auch wenn diese Pluspunkte überwiegen, bringen die einzelnen Energiequellen auch ein paar Nachteile mit sich:
Welche Nachteile hat Sonnenenergie?
Solarenergie ist in Deutschland sehr beliebt, doch sie hat einen wesentlichen Nachteil: Damit Strom produziert werden kann, muss die Sonne scheinen – und das tut sie in unseren Breitengraden nicht immer. Die Energiegewinnung durch Photovoltaik ist also sehr wetterabhängig. Außerdem lässt sich überschüssige Solarenergie noch nicht in großem Umfang speichern und über längere Distanzen transportieren. Ein weiterer Minuspunkt: Solarparks brauchen viel Platz und nehmen Ackerland in Anspruch, das dann nicht mehr für die Landwirtschaft zur Verfügung steht. Das alles spielt aber keine Rolle, wenn Solarenergie zu Hause zum Einsatz kommt: Für das eigene Dach gibt es Photovoltaikanlagen mit Speicher. Dieser speichert Strom, wenn die Sonne scheint, und stellt ihn rund um die Uhr zur Verfügung.
Welche Nachteile hat Windenergie?
Genauso wie Solarenergie ist auch Windkraft stark von den Wetterverhältnissen abhängig. Wenn wenig oder kein Wind weht, stehen die Windkraftanlagen still. An sehr windigen Tagen erzeugen sie viel Strom; wenn gerade weniger verbraucht wird, müssen Windräder und Windturbinen temporär abgeschaltet werden. Eine Lösung dafür bietet das innovative Power-to-Gas-Verfahren: Der überschüssige Strom wird genutzt, um durch Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff umzuwandeln. Dieser grüne Wasserstoff kann ins Erdgasnetz eingespeist werden. So wird Erdgas noch umweltfreundlicher. Im Zusammenhang mit Windkraftanlagen wird immer wieder thematisiert, dass sie Lärm- und Lichtemissionen verursachen können und das Landschaftsbild verändern. Das ist vermeidbar, wenn onshore (an Land) genug Abstand zu Siedlungen eingehalten wird oder die Windparks offshore, also im Meer, stehen. Da die Vorteile von Windenergie – neben den oben genannten auch die vorbildliche Energiebilanz – die Nachteile jedoch bei Weitem überwiegen, wird sie in Deutschland weiter ausgebaut.
Welche Nachteile hat Wasserenergie?
Wasserkraft ist unabhängig vom Wetter und kann Tag und Nacht produziert werden. Ein Nachteil der Nutzung von Wasserenergie besteht allerdings darin, dass Wasserkraftwerke in Natur und Landschaft eingreifen und das Ökosystem von Flüssen verändern. Das wirkt sich auf Fische und Wasserpflanzen aus, außerdem verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit von Gewässern. Brechen Staudämme, kann es zu Überschwemmungen kommen.
Auf der anderen Seite schützen Wasserkraftwerke aber auch vor Hochwasser und speichern Trinkwasser. Die seit Jahrtausenden genutzte Technologie ist sehr zuverlässig und Wasserkraftanlagen können sehr lange genutzt werden. Die Energie des Wassers wird vor allem für die Stromerzeugung eingesetzt – weltweit machte sie 2020 mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs aus regenerativen Energiequellen aus. Damit leistet sie auf internationaler Ebene einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Auch der GASAG | Ökostrom stammt aus europäischen Anlagen und ist vom TÜV Rheinland mit dem Qualitätslabel RenewablePLUS zertifiziert.
Welche Nachteile hat Bioenergie?
Biomasse wie Pflanzen, Pflanzenreste oder Bioabfälle können in Biogasanlagen zu Biogas vergärt werden; aus dem Bio-Methan wird in Blockheizkraftwerken Wärme und Strom gewonnen. Auch wenn Holz oder Pellets im heimischen Ofen verbrennen, entsteht Bioenergie zum Heizen und für Elektrizität.
Das ist komplett klimafreundlich, denn das CO2, das dabei freigesetzt wird, haben die Gehölze beim Wachsen schon aus der Atmosphäre gebunden. Ein potentieller Nachteil von Biomasse besteht darin, dass Nutzflächen für den Anbau von Energiepflanzen wie Mais oder Getreide nötig sind, die dann nicht mehr für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zur Verfügung stehen.
Diese Konkurrenz kann durch gute Planung umgangen werden und indem vor allem Abfallstoffe zur Bioenergiegewinnung eingesetzt werden: Biomüll aus Haushalten oder Betrieben, landwirtschaftliche Reststoffe wie Gülle und Grünabfälle aus Gärten und Grünanlagen
Welche Nachteile hat Geothermie?
Geothermie nutzt die natürliche Wärme der Erde, um Energie zu gewinnen, und das unabhängig von Wetter und Uhrzeit. In Privathaushalten kommen dafür Wärmepumpen zum Einsatz, die Wärme und Strom aus Erdwärme produzieren können. Nachteil: Solche Geräte sind noch mit relativ hohen Anschaffungskosten verbunden.
Deshalb bietet GASAG moderne elektrische Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Mieten an. Damit fallen weder anfängliche Investitions- noch Reparaturkosten an. Während diese oberfächennahe Geothermie (Bohrtiefe unter 400 Metern) risikoarm ist, besteht bei tiefer Geothermie, bei der 400 Meter oder tiefer gebohrt wird, das Risiko von leichten Beben oder Erdrutschen.
Dadurch kann es zu Schäden an Straßen und Häusern kommen. Das kommt jedoch sehr selten vor; die letzten durch solche Geothermie-Bohrungen ausgelösten Schäden etwa in Baden-Württemberg liegen schon über ein Jahrzehnt zurück.