Der durchschnittliche Gasverbrauch im Jahr.
Am Anfang der Heizperiode fragen sich gerade in Zeiten steigender Gaspreise viele: Ist mein Gasverbrauch eigentlich normal? Wir verraten, wie hoch der durchschnittliche Gasverbrauch im Jahr ist.
Inhaltsverzeichnis
- Wie hoch ist der durchschnittliche Gasverbrauch im Jahr?
- Anteiliger Energieverbrauch beim Wohnen
- Durchschnittlicher jährlicher Gasverbrauch nach Wohnfläche im Überblick
- Jährliche Gaskosten für den Gasverbrauch berechnen
- Von diesen Faktoren hängt der jährliche Gasverbrauch ab
- Bestimmend für den Gas-Verbrauch: Wohnfläche und Anzahl der Personen im Haushalt
- Einfamilienhaus oder Wohnung im Mehrfamilienhaus
- Tatsächlichen Gasverbrauch im Blick behalten
- Guter energetischer Zustand des Gebäudes = niedriger Gasverbrauch
- Was tun, um den Gasverbrauch zu senken und Heizkosten zu sparen?
- Gasverbrauch senken, Energiekosten sparen, Klima schützen
Wenn die Herbsttage ungemütlicher werden, drehen wir die Heizung an. Wohlige Wärme breitet sich in unserem Zuhause aus und die Kälte draußen kann uns nichts anhaben. Dass der Gaszähler mitläuft, ist uns besonders dann sehr bewusst, wenn sich die Gaspreise nach oben entwickeln. Viele fragen sich dann, wie hoch der durchschnittliche Gasverbrauch im Jahr ist und ob sie vielleicht zu viel Gas verbrauchen.
Wie hoch ist der durchschnittliche Gasverbrauch im Jahr?
Wie viel Gas ein Haushalt im Jahr verbraucht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Der wichtigste: die Größe der Wohnung oder des Hauses. Der durchschnittliche Gasverbrauch im Haushalt liegt bei 140 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche für Heizung und Warmwasser. Das entspricht etwa einem Gasverbrauch von 14 Kubikmetern (m3) pro Jahr auf dem Gaszähler. Erfahrungswerte von GASAG zeigen, dass der Durchschnittsgasverbrauch im Einfamilienhaus bei 160 kWh pro Quadratmeter liegt. Die durchschnittliche Wohnung in Deutschland hat etwas über 90 Quadratmeter; der Gas-Verbrauch dafür liegt bei 12.600 Kilowattstunden. Ein typisches Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche verbraucht im Durchschnitt 24.000 Kilowattstunden Gas.
Der Gasverbrauch schwankt übers Jahr beträchtlich. Im Winter während der Heizperiode ist der Gasverbrauch sehr viel höher als im Sommer, wenn Gas hauptsächlich für Warmwasser und das Kochen verwendet wird. Die monatlichen Abschläge, die wir an den Gaslieferanten zahlen, sind dagegen konstant. So verteilen sich die Kosten für die jährliche Gasrechnung gleichmäßig übers Jahr. Wer das live mitverfolgen möchte, liest am besten den Gaszähler monatlich ab. So hat man auch den eigenen Gasverbrauch immer im Blick. Wird Gas zum Heizen verwendet, lohnt sich ein Blick auf den genauen Energieverbrauch beim Wohnen. So wurde laut dem Statistischen Bundesamt 2020 die meiste Energie – und damit Gas in Privathaushalten – für die Raumwärme (70 Prozent) benötigt, gefolgt von der Warmwasserbereitung mit 15 Prozent.
Durchschnittlicher jährlicher Gasverbrauch nach Wohnfläche im Überblick
Die folgende Tabelle zeigt den jährlichen Gasverbrauch einer Wohnung im Vergleich zu einem Einfamilienhaus in Relation zur Wohnfläche:
Wohnfläche | Jährlicher Gasverbrauch in einer Wohnung | Jährlicher Gasverbrauch im Einfamilienhaus |
---|---|---|
50 m2 | 7.000 kWh | 8.000 kWh |
60 m2 | 8.400 kWh | 9.600 kWh |
80 m2 | 11.200 kWh | 12.800 kWh |
100 m2 | 14.000 kWh | 16.800 kWh |
120 m2 | 16.800 kWh | 19.200 kWh |
140 m2 | 19.600 kWh | 22.400 kWh |
160 m2 | 22.400 kWh | 25.600 kWh |
180 m2 | 25.200 kWh | 28.800 kWh |
200 m2 | 28.000 kWh | 32.000 kWh |
220 m2 | 30.800 kWh | 35.200 kWh |
240 m2 | 33.600 kWh | 38.400 kWh |
Jährliche Gaskosten für den Gasverbrauch berechnen
Um die ungefähren Gaskosten für den eigenen Jahresverbrauch zu ermitteln, einfach die Kilowattstunden mit dem Gaspreis pro Kilowattstunde multiplizieren. Das liefert aktuell allerdings nur eine Momentaufnahme, da die Gaspreisentwicklung weiterhin sehr dynamisch ist – der Preis für eine Kilowattstunde Gas schwankt in kurzer Zeit sehr stark. Aktuell liegt der durchschnittliche Gaspreis für Einfamilienhäuser bei 13,70 Cent pro Kilowattstunde. Für Mehrfamilienhäuser nennt der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft 13,73 Cent pro Kilowattstunde (Stand: April 2023).
Ähnlich geht man vor, wenn man den Gasverbrauch pro Monat ermitteln möchte. Dazu einfach den Gaszähler zu Beginn und Ende eines Montas ablesen und die verbrauchten Kilowattstunden Gas mit dem Gaspreis multiplizieren. Aber Achtung: Aufgrund der unterschiedlichen Witterung kann der Gasverbrauch pro Monat im Jahresverlauf stark schwanken. Die Warmwasserbereitung mag ähnlich bleiben, aber die Heizungen verbrauchen in den kalten Wintermonaten mehr Gas als in warmen Monaten.
Von diesen Faktoren hängt der jährliche Gasverbrauch ab
Wie viel Gas ein Haushalt jährlich verbraucht, hängt von diesen Einflussfaktoren ab:
- Wie groß ist das Haus oder die Wohnung?
- Geht es um ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung im Mehrfamilienhaus?
- Wie viele Personen leben im Haushalt?
- Wie liegt die Wohnung im Gebäude?
- Wie ist der energetische Zustand des Wohnhauses?
- Wie alt ist die Heizungsanlage?
- Wird das Warmwasser mittels Gas bereitet?
- Wie ist das eigene Verbrauchsverhalten?
- Wie ist die individuelle Wohlfühltemperatur?
- Wie oft sind die Bewohnerinnen und Bewohner zu Hause?
Bestimmend für den Gas-Verbrauch: Wohnfläche und Anzahl der Personen im Haushalt
Je größer die Wohnfläche, desto mehr muss geheizt werden. Deshalb ist die Wohnfläche der wichtigste Parameter für die Berechnung des Gasverbrauchs. Wird nur die Heizung mit Gas betrieben, hat es kaum Auswirkungen auf den Gasverbrauch, wie viele Personen im Haus oder in der Wohnung wohnen. Denn die Zimmer müssen beheizt werden, unabhängig davon, wie viele Menschen sich darin aufhalten. Wird auch das Warmwasser mit Gas bereitgestellt, etwa über eine Gasetagenheizung oder einen mit Gas betriebenen Durchlauferhitzer, sieht es etwas anders aus. Denn vier Personen brauchen normalerweise etwa doppelt so viel Wasser fürs Duschen und Baden wie zwei Personen. Da auf einer größeren Wohnfläche in der Regel auch mehr Personen leben, ist die Haushaltsgröße in den oben genannten Richtwerten 140 bis 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter bereits indirekt berücksichtigt. Größere Abweichungen vom durchschnittlichen Gasverbrauch treten auf, wenn ein 1-Personen-Haushalt in einer besonders großen Wohnung oder einem Einfamilienhaus lebt oder wenn viele Personen in einer kleinen Wohnung oder einem Häuschen zusammenwohnen.
Gasverbrauch: Kubikmeter oder Kilowattstunden?
Der Gaszähler misst den Gasverbrauch in Kubikmetern (m3), doch der Gaslieferant weist den Gasverbrauch auf der Abrechnung in Kilowattstunden (kWh) aus – was ist da los? Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Der Gaszähler misst das Volumen des Erdgases, doch wir bezahlen für die im Gas enthaltene Energie. Zustandszahl und Brennwert variieren je nach Art des Erdgases – hier gibt es zum Beispiel Unterschiede zwischen L-Gas und H-Gas – und Zustand am Hausanschluss. Deshalb rechnet der Gaslieferant die verbrauchten Kubikmeter mit einer Formel in Kilowattstunden um.
Einfamilienhaus oder Wohnung im Mehrfamilienhaus
Einfamilienhaus mit Garten oder Wohnung im Mehrfamilienhaus – auch die Immobilienart beeinflusst, wie viel Gas im Jahr verbraucht wird. Im Einfamilienhaus ist der jährliche Gasverbrauch normalerweise etwas höher als in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus, selbst bei gleicher Wohnfläche. Das liegt daran, dass im Einfamilienhaus nur ein Haushalt wohnt, dessen Wohnraum alle Außenflächen umfasst. Darüber entweicht Wärme in die Umgebung. Eine Wohnung im Mehrparteienhaus dagegen grenzt mit mindestens einer Seite an eine andere Wohnung, die ja auch beheizt wird. Entsprechend wirkt sich in Mehrfamilienhäusern die Lage der Wohnung innerhalb des Gebäudes auf den Gasverbrauch aus. Je weniger Außenfläche eine Wohnung aufweist, desto niedriger sind in der Regel die Heizkosten, weil die Wohnung von der Wärme der Nachbarwohnungen profitiert.
Tatsächlichen Gasverbrauch im Blick behalten
Um den tatsächlichen Gasverbrauch im Blick zu behalten, empfiehlt es sich, monatlich den Gaszähler abzulesen und sich den Zählerstand zu notieren. Manchmal zeichnet sich schon im Laufe des Jahres ab, dass der Gasverbrauch höher ausfallen wird als im vorangegangenen Jahr. Zum Beispiel weil in einem kalten und langen Winter die Heizung auf Hochtouren lief. Oder weil der Partner oder die Partnerin mit in die Wohnung gezogen ist und öfter leckere Gerichte auf dem Gasherd gezaubert werden und mehr Warmwasser verbraucht wird. Im Kundenportal MEINE GASAG lassen sich die monatlichen Abschläge mit wenigen Klicks anpassen. So lassen sich höhere Nachzahlungen bei der nächsten Gasrechnung vermeiden.
Guter energetischer Zustand des Gebäudes = niedriger Gasverbrauch
Ein sehr wichtiger Faktor für den Gasverbrauch ist der energetische Zustand des Gebäudes. Je älter ein Wohngebäude ist, desto schlechter ist es in der Regel isoliert. Da bei energetisch mangelhaftem Zustand mehr Wärme nach außen entweichen kann, muss ein altes Wohnhaus stärker beheizt werden als ein neueres. Wie gut sind Dach und Kellerdecke gedämmt? Sind Fenster und Türen dicht oder zieht es im Winter, selbst wenn alles geschlossen ist? Zusätzlich beeinflusst das Alter der Heizungsanlage den Gasverbrauch. Moderne Heizungsanlagen sind energieeffizienter als alte.
Was tun, um den Gasverbrauch zu senken und Heizkosten zu sparen?
Vieles, was den Gasverbrauch steigert, können wir nicht beeinflussen – unser individuelles Verbrauchsverhalten aber schon. Wer ein paar Grundsätze beim Heizen beachtet, kann seinen Gasverbrauch erheblich senken. Dazu gehört zum Beispiel richtiges Lüften. Am besten mehrmals am Tag für ein paar Minuten bei weit geöffneten Fenstern stoßlüften – noch besser mit Durchzug – statt die Fenster länger gekippt zu lassen. So tauscht sich die Luft schneller aus und die Wände kühlen nicht aus. Außerdem erwärmt sich frische Luft schneller. Während des Lüftens sollte die Heizung ausgeschaltet oder Thermostate und Raumtemperaturregler abgedreht sein.
Auch gut zum Gassparen: die Raumtemperatur um ein Grad senken – zum Beispiel von 21 auf 20 Grad im Wohnzimmer – und wenig benutzte Räume weniger heizen. Geschlossene Türen sorgen dafür, dass die Temperatur in den verschieden geheizten Zimmern stabil bleibt. Beim Kochen mit Gas lässt sich ebenfalls Energie sparen, indem zum Beispiel der Topf passend zur Kochstelle gewählt wird und immer der Deckel drauf kommt. Mit diesen und weiteren Energiespartipps für den Haushalt lässt sich der eigene Gasverbrauch minimieren und die Heizkosten senken. Positiver Nebeneffekt: Der persönliche CO2-Ausstoß verringert sich.
Auch ein Anbieterwechsel kann sinnvoll sein, um Heizkosten zu sparen
Mit unserem Tarifrechner einfach voraussichtlichen Gasverbrauch berechnen, Wunschtarif auswählen und Formular ausfüllen. Das geht schnell und einfach und die durchgehende Versorgung mit Gas ist garantiert – versprochen.
Gasverbrauch senken, Energiekosten sparen, Klima schützen
Egal ob Wohnung oder Haus energetisch top oder mittelmäßig sind – mit unseren Tipps zum Gassparen und zum Energiesparen im Allgemeinen lässt sich der Gasverbrauch effektiv senken und die Energiekosten deckeln. Dazu kommt: Weniger Gasverbrauch bedeutet auch weniger CO2-Emissionen. Und das kommt unserem Klima gerade recht. Wer noch mehr für die Umwelt tun möchte, entscheidet sich für GASAG | Naturgas oder Ökogas.