Erdgas-Unterschiede.
L-Gas und H-Gas im Vergleich
Für Erdgas verlaufen in Deutschland zwei separate Netze. Eins transportiert L-Gas, das andere H-Gas. Welche Unterschiede gibt es dabei und warum werden in Deutschland seit dem Jahr 2015 vermehrt Anschlüsse von L-Gas auf H-Gas umgestellt? Das erfahren Sie hier.
Unterschiede zwischen L-Gas und H-Gas
Der Unterschied zwischen L-Gas und H-Gas liegt im Brennwert, also dem Energiegehalt. Das wird deutlich, wenn wir die benötigte Energie betrachten. Wer zuhause auf wohlige 22 Grad Celsius heizen möchte, benötigt mehr Kubikmeter L-Gas, weil es den geringeren Brennwert hat. H-Gas hingegen enthält mehr Methan und damit auch einen höheren Brennwert und Energiegehalt. Entsprechend sind weniger Kubikmeter H-Gas erforderlich, um dasselbe Haus auf dieselbe Temperatur zu heizen. Bei L-Gas und H-Gas handelt es sich um zwei komplett voneinander unabhängige Arten von Erdgas. Deshalb werden diese jeweils über eigene Gasnetze transportiert.
Was ist L-Gas?
L-Gas ist sogenanntes „Low calorific gas“. Der Brennwert dieser Erdgas-Art ist vergleichsweise niedrig. Es wird vorwiegend in Deutschland und den Niederlanden gefördert.
Was ist H-Gas?
H-Gas steht für „High calorific gas“. Dieses Erdgas hat einen höheren Brennwert. H-Gas wird weltweit gefördert.
Bis 2030: Umstellung von L-Gas auf H-Gas
Die L-Gas-Vorkommen in Deutschland und den Niederlanden gehen bereits zur Neige und werden zukünftig erschöpft sein. Deshalb ist geplant, alle Gasnetze und daran angeschlossene Geräte, wie etwa Heizungen und Herde, bis zum Jahr 2030 auf H-Gas umzustellen. Berlin, Brandenburg sowie die meisten Teile Deutschlands werden bereits mit H-Gas beliefert. L-Gas-Gebiete befinden sich aktuell noch in den Bundesländern Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.
Können alle Geräte einfach auf H-Gas umgestellt werden?
Die meisten Gasheizungen, Gasherde und Co. lassen sich problemlos auf H-Gas umstellen. Die Kosten dafür trägt sogar der örtliche Netzbetreiber. Kundinnen und Kunden brauchen in den überwiegenden Fällen lediglich den Handwerkskräften eines mit der Gasumstellung beauftragten Unternehmens Zugang zu den Gasgeräten zu ermöglichen. Ein kleiner Teil von Gasgeräten lässt sich jedoch nicht von L-Gas auf H-Gas umstellen. In solchen Fällen sind Neugeräte fällig. Handelt es sich dabei nach §1 Abs. 1 GasGKErstV um „Gasgeräte zum primären Zweck der zentralen oder dezentralen Beheizung von Räumen in der häuslichen oder vergleichbaren Nutzung“, sind bis zu 500 Euro staatlicher Förderung möglich.
Ist H-Gas teurer als L-Gas?
Bei der Abrechnung von Erdgas kommt es nicht auf die verbrauchte Menge, sondern auf die gelieferte Energie an. Insofern ist es für Verbraucher zu vernachlässigen, ob der eigene Haushalt mit L-Gas oder mit H-Gas heizt. Zwar ist ein Kubikmeter H-Gas aufgrund des höheren Energiegehalts teurer als ein Kubikmeter L-Gas, doch für dasselbe Heizergebnis ist weniger Gas notwendig. Da die Abrechnung in Kilowattstunden erfolgt, ist das Heizen mit H-Gas nicht teurer.
Ökogas: Den eigenen Verbrauch kompensieren
Durch das Heizen mit H-Gas ist weniger Erdgas nötig, um das eigene Zuhause mit wohliger Wärme zu versorgen. Und wer darüber hinaus etwas Gutes für das Klima tun möchte, kann bei GASAG die Option KlimaPro wählen und damit das eigene Erdgas mit nur einem Klick in klimafreundliches Ökogas umwandeln. Denn damit werden die CO2–Emissionen des eigenen Verbrauchs zu 100 Prozent durch nachhaltige Klimaschutzprojekte kompensiert. So lässt sich der eigene CO2-Fußabdruck mit wenig Aufwand reduzieren.